Mittwoch, 18. November 2015
Wir sind gerade in Queenstown

Tag 16: Ruhetag in Queenstown

Auf Bob's Peak

Wir fühlen uns privilegiert. In einer Stadt, in der laut Wetterstatistik mehr als jeder vierte Tag ein Regentag ist, durften wir zwei strahlende Sonnentage erleben, wie sie schöner nicht hätten sein können. Wenn man von Deutschland aus Wochen und Monate im Voraus eine Reise plant, Reservierungen vornimmt und Buchungen tätigt, dann bangt man - wenn es dann ernst wird und die Gruppe vor Ort ist - immer wieder darum, ob alles klappt und betet um gutes Wetter.

Gerade heute hatte das Wetter eine herausragende Bedeutung und so freuen wir uns ins Kulmbacher Kuga-Büro melden zu können: "Alles bestens, Kaiserwetter, Teilnehmer begeistert, Aussicht umwerfend, Mittagessen spitze!" 

Schon am Morgen warfen wir von unserem Campingplatz aus immer wieder Blicke nach oben zum Panorama-Restaurant auf dem Hausberg von Queenstown, dem Bob's Peak.

Gemeinsam bestiegen wir dann die Gondeln und ließen uns bequem in die Höhe bringen. Das Restaurant in bester Lage war natürlich auf die Kuga-Gruppe vorbereitet und große Tische standen einladend eingedeckt bereit.

Bevor wir uns ans Buffet begaben, hatten wir ausreichend Zeit eingeplant, um die grandiose Aussicht auf den riesigen Lake Wakatipu zu genießen.

Dann aber ließen wir uns die Leckereien schmecken. Von asiatischer Küche über Seafood, Sushi, Fleisch, Salaten und einem wahren Dessert-Paradies war alles dabei, was man sich nur denken kann.

Wer denkt, daß man auf Bob's Peak nur Schlemmen kann, der täuscht sich. Hanspeter wagte eine Schußfahrt mit der Seifenkiste. Bloß für einen Bungee-Sprung fand sich kein Freiwilliger. Danke, Bodo, für die Fotos.

 

Wer das Sprichwort:

"Nach dem Essen sollst Du ruh'n....oder tausend Schritte tun."

ernst nahm, der konnte auch die Rückfahrkarte für die Gondel als Souvenir aufheben und stattdessen zu Fuß zurück in die Stadt gelangen wie es Erwin, Bethli, Sylvia, Katta und Karl taten.

Eine Tätigkeit, die einem eher den Magen umdreht, hatten sich Lothar, Traudl und Willi für den Nachmittag ausgedacht. Mit dem Shotover-Speedboat ging es durch einen schmalen Canyon, daß das Wasser nur so spritzte. Bei uns in Norddeutschland nennt man so etwas: "Je oller, je doller!" Unser Willi ist ein Phänomen. Wenn es um Abenteuer geht, ist der "Alterspräsident" stets ganz vorn in der ersten Reihe zu finden.....

Und was machte der Rest der Truppe? Ida und Rolf bestiegen ein Dampfschiff aus 1912, in dem der Heizer noch von Hand Kohlen schaufelt und fuhren damit auf dem See umgeben von alpinem Panorama. Eine Schifffahrt in die Vergangenheit.

Wir Reiseleiter hatten uns vorgenommen, Neuseeland nicht zu verlassen, ohne das sagenumwobene Kiwi zu Gesicht bekommen zu haben. Leider ist dieser flugunfähige nachtaktive Vogel in freier Wildbahn kaum noch anzutreffen, da er von allerlei kleinen Säugetieren, die die Siedler einst eingeschleppt haben, fast komplett ausgerottet worden ist. Besonders das Possum, von denen es einige Millionen in Neuseeland gibt, ist der größte Feind des Wappenvogels von Neuseeland. 

Also machten wir uns auf den Weg in einen Tierpark, in dem eine Handvoll Kiwis in Nachthäusern gehalten und gezüchtet wird, um ihren Bestand zu bewahren. Auch hier herrschte natürlich Fotografierverbot, um die ohnehin gefährdeten Tiere nicht weiter zu stressen. Wir haben es ohne Blitz versucht, aber was soll schon dabei herauskommen, wenn es ringsherum stockdunkel ist. Für uns war interessant, daß wir uns diese Vögel, deren Federn eher an Fell erinnern, nie so groß vorgestellt hätten. Auch ein Possum lebt in diesem Tierpark. Da es millionenfach vorkommt und sogar vom WWF als Plage eingestuft wird, wird es mit Genehmigung der Regierung und aller Umweltverbände gejagt. Die flauschigweichen Pullover, die aus seinem Fell hergestellt werden, tragen mit ihrem Erlös dazu bei, daß die Kiwi-Rettungsprogramme weiter finanziert werden können. Also haben wir zwar nur ein unscharfes Kiwi-Foto ergattert, mit dem gestrigen Kauf der Possum-Wollpullover aber ein gutes Werk zum Erhalt der Kiwis geleistet.

Und da Hans-Hermann heute von allen Frauen gestreichelt wurde, denn schließlich mußten alle fühlen, wie weich dieser besondere Materialmix aus Merino-Schafwolle und Possum-Fell ist, hofft er jetzt natürlich, daß das kühle Wetter erhalten bleibt......


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