Dienstag, 19. Juni 2012

48. Etappe: Nata - Maun 321 Kilometer

Afrika von oben

Wieder hatten wir Glück! Die gut 300 Kilometer lange Fahrstrecke war zwar in der Karte gelb markiert (Nebenstraße - geteert!), aber die Oberfläche war so glatt und die Straße so breit ausgebaut, daß wir flott voran kamen.

Ab und zu mußten wir bremsen wenn eine Herde Zebras uns in die Quere kam oder wenn eine Truppe Strauße über die Straße lief.

Olaf formulierte schon während der Fahrt die Überschrift des Tages und gab sie per Funk durch nachdem er das Fahrzeug mit der Werbeschrift unseres Sponsors und Versicherers "Jahn & Partner" mit Tieren am Straßenrand fotografiert hatte: "Der Graus eines jeden Versicherers - Wildschaden!"

Wir fuhren über weite Strecken am Nordrand der Kalahari entlang und wunderten uns darüber, was die Tiere hier bloß zu fressen finden. Die Landschaft wirkte sehr ausgetrocknet, steinig und menschenleer. Tankstellen gibt es nur etwa alle 250 Kilometer.

Alles in allem kamen wir aber zügig durch und zeitig im Audi-Camp in Maun an. Und das war auch gut so. Denn am Nachmittag wollten wir uns alle Afrika einmal von oben anschauen. In drei Gruppen verteilten wir uns auf entsprechend kleine Flugzeuge, die auch entsprechend heftig schaukelten.

Kathrin versuchte sich damit abzulenken, ein paar Fotos vom Okavango-Delta durch die Scheibe des Fliegers zu schießen. Zwischendurch kamen dennoch die "sick-bags", auch Kotzbeutel genannt, zum Einsatz. Glücklicherweise hatte der Pilot vorgesorgt und diese Wundertüten in ausreichender Anzahl dabei. Bis auf die leichten Magenturbulenzen, von denen aber die meisten Challenger verschont blieben, war der Flug über diese einzigartige Naturlandschaft ein großartiges Erlebnis.

Der Okavango entspringt im westlichen Bergland von Angola und ist immerhin der drittgrößte Fluß Afrikas. Im afrikanischen Herbst schwillt er durch die sommerlichen Regenfälle in Angola gehörig an, ohne jedoch in einem Meer münden zu können. Nach 1600 Kilometer versandet er vielmehr in der Kalahari, wo er sich auf einer Fläche von 16.000 qkm im Delta auffächert.

 Diese vielen Seitenarme, Teiche und Tümpel sehen natürlich besonders aus der Luft spektakulär aus. Und wer kommt schon jemals in den Genuß, Elefanten von oben zu sehen? Dafür trennt man sich gern einmal von seinem Mittagessen . . .


 

Nach oben