Freitag, 19. Oktober  2018
Wir sind gerade in Eriwan / Armenien

 

„Leben heißt Veränderung“ sagte der Stein zur Blume und flog davon

 

Ja, wir fühlen uns irgendwie so, als seien wir davongeflogen. Dabei geht unser Flieger erst morgen Mittag. Wir haben die Seidenstraßen-Tour gestern planmäßig verlassen und gönnen uns jetzt einen Ruhetag, bevor in Australien neue Aufgaben auf uns warten.

 

Die letzten 220 Kilometer bis zur iranisch-armenischen Grenze führten durch imposante Berglandschaft. Dabei fuhren wir gleichzeitig direkt am Grenzzaun einer aserbaidschanischen Enklave entlang. Ist schon verrückt, wie die Besitzverhältnisse in solch schroffer lebensferner Bergwelt gelagert sind.

 

 

Die Grenzformalitäten nahmen ihren Lauf. Wie immer ist es erstaunlich, welche verschlungenen Wege man gehen muß, bis Pässe gestempelt und Fahrzeuge aus- und eingeführt werden. Aber am Ende klappt alles und mit etwas Geduld ist es nur halb so schlimm!

 

Direkt nach Überquerung des Grenzflusses hieß es: Kopftücher weg! Welch eine Erleichterung! Das war einen Freudentanz wert!

Da mit Diran und Holger zwei Profis unseren Job und unser Reisemobil übernahmen, konnten wir guten Gewissens in ein neues Abenteuer durchstarten. Der Fahrer, der die beiden von Eriwan zur Grenze gebracht hatte, lud Bierdosen aus und unsere Koffer ein. Dann ging‘s auf einem 400 Kilometer Höllenritt über enge Serpentinen durch die armenischen Berge in gut sechs Stunden der Hauptstadt Armeniens entgegen.

 

Während die Gruppe auf dem Stellplatz kurz hinter der Grenze am Abend Hannis Geburtstag feuchtfröhlich mit echtem Alkohol und Torte feierte, tauchten wir ein in eine andere Welt.

In Eriwan herrscht europäischer Standard. Man kann wieder mit Kreditkarte bezahlen und sich über Sitzklos freuen.

Und wenn dann noch ein frischgeszapftes Bier auf dem Tisch steht, dann wundert man sich, wie wenig man braucht, um das Ende einer gelungenen Reise gebührend zu feiern.


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