Sonntag, 19. November  2017
Wir sind gerade in Port Augusta

45. Tag / Fahrtag 31: Coober Pedy - Port Augusta 540 Kilometer 

 

Ein letzter Ritt durchs Outback

 

Die letzte lange Etappe stand uns heute bevor und so wurde wieder einmal zeitig aufgestanden. Ein wunderbarer Sonnenaufgang grüßte uns zu früher Stunde.

 

 

Wir verließen die eigentümlich verschroben schrullige Opalstadt Coober Pedy und rollten auf dem Stuart Highway weiter nach Süden. Erst nach über 250 Kilometern kamen wir in die nächste "Stadt". Glendambo ist auf der Landkarte eingezeichnet und empfängt seine Besucher mit einer interessanten Statistik. 

 

In diesem Ort, der sogar über zwei (!) Tankstellen verfügt, aber ansonsten keine sichtbaren Behausungen zeigt, leben angeblich

22.500 Schafe,

2 Millionen Fliegen (annäherungsweise)

und sage und schreibe 30 Menschen.

Wenn man näher darüber nachdenkt, müssen die meisten Einwohner von Glendambo irgendwie im Tankstellengewerbe ansäßig sein.

 

Einer der endlos langen Viehtransporter stand in Glendambo an der Tankstelle. Vielleicht hatte der auch einen Teil der Fliegen mitgebracht?

 

 

Unsere Reisegruppe bekam die kleinen Piesacker hautnah zu spüren, als wir an den riesigen Salzseen vorbei kamen, die sich links und rechts der Straße ausbreiten.

 

 

Manchmal konnte man problemlos ganz nah heranfahren, parken und die lange Fahretappe mit einem Spaziergang hinunter zum See unterbrechen.

 

 

Allerdings mußte man sich derart verhüllen, daß man meinen könnte, wir befänden uns in einem islamischen Land, in dem nun auch der Schleier für die Herren eingeführt wurde.

 

 

Die nächsten Seen, an denen wir vorbei kamen, betrachteten wir lieber aus sicherer Entfernung.

 

 

Die in Glendambo angekündigten Schafe trafen wir überall verstreut in der kargen Landschaft, manchmal auch nah am Straßenrand, so daß die Fahrer nie ihre Konzentration verlieren durften.

Die Hinweisschilder waren extra mehrsprachig verfaßt:

"Tiere am Weg".

 

Auf den langen geraden Straßen konnten wir allerdings die Gefahr immer rechtzeitig erkennen. Gerhard hat heute an einer Stelle die Straße ziemlich genau vermessen und kam zu dem Schluß, daß man 12 Kilometer weit sehen konnte.

 

 

Einmal wäre es allerdings doch fast zu einem Zusammenstoß mit "Tieren am Weg" gekommen. Unser Willi mußte gewaltig bremsen, um nicht einen Emu zu überfahren, der sich plötzlich entschlossen hatte, die Fahrbahn direkt vor ihm zu kreuzen. Sobald diese Laufvögel etwas weiter im Land sind, kann man sie fast nicht von der Umgebung unterscheiden, so gut ist ihre Tarnung.

 

 

Ingrid & Holger machten Bekanntschaft mit einer ganzen Emu-Familie. Eine nette Abwechslung auf einer ansonsten relativ eintönigen Etappe.

 

 

Als die Vegetation wieder üppiger wurde, wußten wir, daß wir uns langsam der Küste nähern. Unser Übernachtungsplatz für die nächsten zwei Tage liegt direkt am Spencer Golf. Hier endet der Stuart Highway, der uns nun über so viele Tage ein treuer Wegbegleiter gewesen war - gut 2700 Kilometer von Darwin einmal längs von Nord nach Süd durch Australien! Ab jetzt werden die Tagesetappen kürzer. Es wird keine 600er, 500er oder 400er mehr geben. Dafür werden wir uns wohl wieder an Kurven gewöhnen müssen.

 

 

In der Ferne konnten wir schon die Berge liegen sehen. Morgen werden wir eine Schleife zum Flinders-Range-Nationalpark fahren. Wie man sieht, gehen uns die Ziele nicht aus....

 


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