Zum Kaffetrinken bei den Hobbits - ein magischer Ort!

Wo in der Bronzezeit mit religiösen Ritualen Häuptlinge in Hünengräbern bestattet wurden, entstand im letzten Krieg ein Bunker mit Steinbaracke. Als der Bildhauer Günter Rieck gegen Kriegsende auf Sylt strandete, wurde ihm dieser halb in die Erde eingelassene Flakbunker als Quartier zugewiesen.

Er schaufelte sich ein Atelier frei und formte Vasen aus Wattschlick. Als sich Künstlerfreunde bei ihm auf ein Glas Wein trafen, legte er weitere „Grotten" des unterirdischen Labyrinths frei und schuf eine Bar, die in den 50er Jahren der Szenetreff der Prominenz war.
Die Kupferkanne war geboren.

Heute ist es ein beliebtes Café, von dem es heißt: Dort muß man gewesen sein - ohne ist das Bild von Sylt nicht rund!

Dabei ist die Kupferkanne gar nicht so einfach zu finden. Etwas außerhalb von Kampen, an einem verwinkelten Waldweg gelegen, wirkt sie auf den ersten Blick recht unspektakulär.

 Kein Wunder, denn der Großteil des Gebäudes befindet sich unterirdisch. Glasdecken lassen Licht nach unten fallen und freilaufende Pfauen geben dem Garten einen Touch von Tausend und eine Nacht.

Grasdächer auf halb versunkenen Steinhäuschen erinnern an die Behausungen der Hobbits, die man aus der Romantrilogie „Der Herr der Ringe" kennt.

Die räumlich zerklüftete Terrasse liegt wie in einem Kiefernlabyrinth mit vielen kleinen Lichtungen, in denen man sich niederlassen kann. Dazu ein traumhafter Blick über das Wattenmeer. Im Sommer stehen in den Nischen versprengt unzählige Gartentische.

PHOENIX möchte allerdings zur Adventszeit die legendären Kuchenstücke testen und findet draußen bei Nieselwetter nur hochgestellte Stühle und zugebundene Schirme.

Also: Rein in die gute Stube!
Drinnen ist alles sehr klein und niedlich: Schmale Stufen, Bänke voller Kissen und Polster, verwunschene Séparées, versteckte Erker und es geht immer wieder hoch und runter durch verschieden dekorierte Gewölbekomplexe.

Man sollte sich den Weg schon gut einprägen, um aus diesen Katakomben wieder herauszufinden.

An der Wand hängt ein Lageplan

 - aber da bräuchte man schon ein fotografisches Gedächtnis.


PHOENIX bestellt quasi „rein dienstlich" ein Kaffeegedeck - soll ja schließlich ein Testbericht werden! Und in der Tat, man könnte sagen: „Der Kuchen läßt sich essen!" Die Portionen sind echte Mahlzeiten, Teig und Füllung saftig und locker. Kein Wunder, er wird jeden Tag in der hauseigenen Backstube frisch zubereitet.

Der Kaffee wird täglich vor Ort geröstet und erst nach Bestellung des Gastes gemahlen.

Die heiße Schokolade wird im „Bol" serviert, einem dieser französischen Gefäße, die mehr Schüssel als Tasse sind und den Tee gibt es selbstverständlich als Blatt zum Selberbrühen.

PHOENIX vergibt volle Punktzahl und eine Handvoll Sterne und jede Menge Kochmützen und Kochlöffel in allen Gourmetführern dieser Welt.

Zuletzt kommt, was kommen mußte:     Die Rechnung!
Nix für den ganz schmalen Geldbeutel, aber hey, es ist Sylt!


   

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