Sonntag, 20. November 2022



Das Wasser kann ohne Fische auskommen, aber kein Fisch ohne Wasser.

(Alte chinesische Weisheit)


Für einen Tag befinden wir uns in einer Enklave des Omans. Khasab ist umgeben von den Vereinigten Arabischen Emiraten und liegt auf der Halbinsel Musandam. Es wird als das Norwegen Arabiens bezeichnet wegen des Hajar-Gebirges, das eine steinige Fjordlandschaft erschaffen hat. Wir tauschen für ein paar Stunden unseren Ozeanriesen gegen ein traditionelles Dhau-Boot.



Kapitän Ahmed und Steuermann Mohamed schippern uns durch die hoch aufragenden Felswände, während wir auf flachen Kissen sitzend die Wasserwelt an uns vorbeiziehen sehen.




Coole Sache! Wie auf einem fliegenden Teppich, entfernen wir uns immer weiter vom Hafen.



Beeindruckende Felsformationen machen diesen Ausflug zu einem Erlebnis.



Und dann plötzlich geht ein Raunen durch die Reihen. Unsere Dhau nimmt eine gefährliche Schieflage an.



Delfine in Sicht! Eine ganze Familie umrundet unser Boot und gibt sich spielfreudig.



In einer geschützten Bucht werden die Anker geworfen. Hier darf gebadet werden. Bei 28°C Wassertemperatur und relativ hohem Salzgehalt ist es mehr schweben als schwimmen….



Von den als Snack angebotenen Bananen fällt ein Stückchen ins Wasser. Schnell sammeln sich viele bunte Fische um diesen Leckerbissen. Die Schwimmer werden neugierig begleitet von einem Schwarm gestreifter Schönheiten.



Wer hätte gedacht, daß im Oman die Landschaft so spektakulär ist.



Wenig Sinn für die hübsche Umgebung haben die iranischen Schmuggler, die jeden Tag in Khasab anlanden. Sie überqueren mit ihren winzigen Schnellbooten die Straße von Hormuz und müssen dabei nicht nur der Polizei, sondern auch den riesigen Öltankern ausweichen, die zahlreich in dieser nur etwa 55 Kilometer breiten Meerenge verkehren.



Immer wieder schaffen es die Iraner, den Hafen von Khasab zu erreichen. Sie bringen vor allem Schafe und Ziegen ins Land, denn der trockene felsige Oman hat keine Weideflächen. Auf dem Rückweg transportieren sie fest verschnürte und wasserfest verpackte Waren wie amerikanische Zigaretten und elektronische Geräte, die im Iran von den Sanktionen betroffen sind. Die Speedboote benötigen nur etwa eine Stunde, um am anderen Ufer im Iran anzukommen. Dabei schieben sie eine gewaltige Bugwelle vor sich her.



Der Schwarzmarkthandel wird größtenteils geduldet. Wer weiß, wieviele Korruptionsgelder in welche Taschen fließen….



Dieses Schauspiel zu beobachten, ist ein unvergeßlicher Teil dieser ungewöhnlichen Reise. Die Händler werfen die Schafe über Bord und die schlachtreifen Tiere laufen blökend den Steg hinauf, von wo sie in Lastwagen bis in die Vereinigten Arabischen Emirate transportiert werden. Was man nicht alles erlebt! Unglaublich!






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