Dienstag, 20. Dezember 2011

 

Aus die Maus & Friesische Bohnsopp

Man glaubt es kaum aber gestern Abend ging uns die zweite fette Maus in die Falle. Echte Mäuse-Experten hatten uns geraten, nach der ersten erfolgreichen Jagd die Falle nochmals aufzustellen. Nach dem Motto:

"Eine Maus kommt selten allein."

Nachdem auch dieser Nager entsorgt war, fragten wir uns natürlich, ob das nun Vater und Mutter waren und eine ganze Kinderschar wohlmöglich noch immer bei uns zur Untermiete wohnt.

Die ganze Nacht über hörten wir unterhalb des Alkovens viele kleine Pfoten trappeln und bildeten uns zwischenzeitlich schon ein, die Brut veranstalte ein Picknick zwischen Matratze und Alkoven-Boden. Oder waren es doch nur die Heizungsrohre, die dort verlaufen, und dringend einmal entlüftet werden müßten???

Am Morgen schauten wir nur zögerlich unter die Matratze und erwarteten schon das Schlimmste. Doch wir konnten außer etwas Staub nichts entdecken. Wie auch? Der Alkoven ist zum Fahrerhaus hin komplett abgeschlossen.

Dann aber öffneten wir Fahrer- und Beifahrertür und räumten bei Schneetreiben das Fahrerhaus von außen aus. Zusammengefaltete Warnweste, Sicherheitskette, Eiskratzer, Tasche mit Abschleppseil und Überleitkabel......was man da aber auch so alles liegen hat. Auf dem Fahrersitz lagern wir gerade einen großen blauen Ikea-Sack voller Schuhe, denn die Türen und Wände der "Heckgarage" sind bei dieser Wetterlage derart feucht von Schwitzwasser, daß wir die Schuhe im Fahrerhaus sicherer aufgehoben wähnten. Jeder Schuh wurde auf dem Kopf gestellt und mit einem Skistock untersucht. Nichts Lebendiges zu finden.

Dann falteten wir allerdings ein Spannbettuch auseinander, das im Sommer als Unterlage auf unseren Gartentisch kommt und momentan auch vorn zwischengelagert war.

Die großen Löcher zeigten uns deutlich, daß hier ein Nager am Werk gewesen war.

Unter der Motorhaube schließlich fand sich ein kuscheliges Nest aus Wollresten und anderem weichen Material - allerdings auch ohne Bewohner.

Nun steht die Falle wieder mit Salami bestückt bereit und wir sind gespannt, wie groß die Familie tatsächlich ist.

Wir hingegen konnten heute Abend wieder einmal feststellen, wie groß und liebenswert die Familie unserer Leserschaft ist.

Als Helmut und Renate aus Schortens von der Geburt unseres zweiten Enkelkindes erfuhren und dann auch noch hörten, daß wir doch wieder nach Braunlage kommen, luden sie uns schon vor Wochen spontan zu einem ostfriesischen "Kindsbegießen" ein. Und diese Einladung wurde heute in die Tat umgesetzt. Mit von der Partie waren Uschi und Günter aus Berlin.
Bei Bohnsopp (was nicht etwa Bohnensuppe heißt, sondern ein süffiges Getränk aus Rosinen angesetzt mit Kandies und Brandwein darstellt) gab es viel zu erzählen. Wir danken für die Gastfreundschaft und die schönen gemütlichen Stunden. An dieser Stelle grüßen wir die "Rumtreiber" Detlef und Melitta, an die wir heute Abend denken mußten.

Diese Treffen mit lieben Menschen machen den Charme des Braunlager "Überweihnachtens" aus. Wir hatten einen wunderbaren Abend in einem mäusefreien Wohnmobil.


Nach oben