Freitag, 20. Dezember 2013 

Wie recht er hat, der alte Schopenhauer

"Überhaupt aber beruhen neun Zehntel
unseres Glücks allein auf der Gesundheit.
Mit ihr wird alles eine Quelle des Genusses,
hingegen ist ohne sie kein äußeres Gut,
welcher Art es auch sei, genießbar."

(Arthur Schopenhauer)

 

Von allen Seiten vernahmen wir heute Horror-Meldungen! Hier auf dem Wohnmobil-Stellplatz in Oberstdorf ist eine Frau in ihrem Wohnmobil so schwer gestürzt, daß ihre Kopfverletzungen einen Klinikaufenthalt notwendig machten.

Direkt nebenan rutschte ein langjähriger Oberstdorf-Überweihnachter draußen vor seinem Fahrzeug auf dem Glatteis aus, brach sich ein Bein und wurde heute mitsamt seinem Wohnmobil vom ADAC nach Hause gefahren.

Kurz nachdem uns diese Unglücksnachrichten erreicht hatten, erhielten wir den Anruf einer lieben Freundin, die kleinlaut und schmerzgeplagt berichtete, daß sie heute Morgen bei über Nacht eingefahrener Trittstufe (Schusseligkeit verlaß mich nicht!) das Wohnmobil verlassen wollte und ins Leere getreten sei. Der konsultierte Arzt konnte keinen Bruch erkennen. Wenn man sich aber nur mit Gehhilfen fortbewegen kann und trotz Schmerzmittel keine Linderung findet, dann steht das kommende Weihnachtsfest auf wackeligen Beinen......um es mal so auszudrücken.

Auch Familie TackTack mußte wegen OP und nachfolgender Reha die Adventszeit im norddeutschen Schmuddelwetter verbringen anstatt wie geplant bei uns am Alpenrand. Die Gesundheit ist eben ein kostbares Gut und wie alles, was kostbar ist, leicht zu verlieren. (Aber nächstes Jahr, liebe Marlies und lieber Günter, nächstes Jahr zünden wir die Kerzen wieder gemeinsam an.....)

Am Nachmittag telefonierten wir dann auch noch mit befreundeten begeisterten Wohnmobilisten, die gerade eben aus gesundheitlichen Gründen ihre Südamerika-Durchquerung nach nur einem guten Viertel abgebrochen und zurück verschifft haben. Ein geplatzter Traum und doch Glücksgefühl, wieder heil in der Heimat zu sein.

Tja, und dann waren wir sowieso den ganzen Tag über in Gedanken bei einem jungen Mann, den wir zwar nicht persönlich kennen, der sich aber als enger Familienangehöriger von lieben phoenix-on-tour-Lesern heute einer lebensbedrohlichen Behandlung unterziehen mußte. 

Der ausnahmsweise graue Himmel weinte zarte Tränen über Oberstdorf und ließ uns einen in uns gekehrten Tag verbringen. Der Phoenix wurde zur gemütlichen Höhle und gab uns Sicherheit und Geborgenheit. Unsere Gedanken waren und sind heute bei all jenen, die einen zusätzlichen Schutzengel brauchen und denen es aus welchen Gründen auch immer gerade schlechter geht als uns.

Wir sitzen im Schein der drei Kerzen, freuen uns darauf, daß morgen noch eine weitere dazu kommt und sind einfach nur dankbar für das, was wir haben und was wir sind. Möget Ihr alle, die Ihr unseren Blog lest, ein bißchen unserer Zufriedenheit in Euch selbst fühlen. Wir geben gern etwas ab!

"Bei einer Kerze ist nicht das Wachs wichtig, sondern das Licht."

(Antoine de Saint-Exupéry)


 

 

 

 

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