Freitag, 21. Februar  2020
Wir sind gerade in Helmeringhausen

Tag 35: Sesriem - Helmeringhausen 266 Km. Wetter: Sonnig, warm......bis das Gewitter kam.

Drama bei Schloss Duwisib

Der heutige Tag zeigt wieder einmal, daß sich Vieles im Leben nicht planen läßt. Unser Ziel hieß Duwisib, das ehemalige Schloß eines deutschen Barons. Dort sollte ein Gruppenessen auf uns warten und ein namibischer Farmer, der etwas aus seinem Alltag erzählen wollte.

Geendet hat der Tag stattdessen auf einem Campingplatz hinter dem Hotel im 100 km entfernten Helmeringhausen, das berühmt ist für deutschen Apfelkuchen und feinen Leberkäse mit Kartoffelsalat. Dazwischen spielten sich dramatische Szenen an schier unüberwindbaren Wasserdurchfahrten ab.

Wie geplant, fuhren am frühen Morgen alle hinaus in den Naukluft Nationalpark zu den berühmten orangen Dünen, die das Titelbild für unzählige Namibia-Reiseführer gestalten.

Besonders tatkräftige Tour-Teilnehmer stiegen hinauf auf den Kamm und ließen von oben das Panorama auf sich wirken. Hinunter kam jeder leicht aber hoch erforderte der Anstieg einige Fitness.

Dann nahmen wir die Etappe nach Duwisib in Angriff. Zeitweilig wurde die Straße immer schlechter und man konnte erkennen, daß vor noch nicht allzu langer Zeit große Wassermassen eine Menge Geröll herbei gespült haben müssen. Heute aber lag Namibia so trocken vor uns, wie der Ruf dieses von weiten Wüsten bedeckten Landes.

Zunächst!!! Kurz darauf aber kündigten erste Pfützen an, daß wir in ein Feuchtgebiet vorgedrungen waren.

Plötzlich waren wir umgeben von Gewitterzellen, die nichts Gutes verheißen konnten.

Wie immer in solchen Situationen befanden wir uns weitgehend in Funklöchern, die nur ab und zu eine WhatsApp durchsickern ließen. So erfuhren wir plötzlich von dem Farmer, der uns bei Schloß Duwisib erwartete, daß die geplante Route nicht passierbar sei. In der Umgebung des Schlosses hatte es die Nacht zuvor bereits heftige Niederschläge gegeben. Nun hieß es umplanen!

Wir Reiseleiter platzierten uns an einem strategisch entscheidenen Abzweig und leiteten die Gruppe um.

Selbst diese Straßen liefen immer weiter zu und nur mit knapper Not konnte der Großteil der Tour-Teilnehmer das rettende Ziel erreichen.

Hanno & Gabi hatten den auf der Strecke liegenden Pass nicht vor dem Gewitter geschafft und drehten um, um in der Hammerstein Lodge - die wir zuvor für eine Kaffeepause empfohlen hatten - Unterschlupf für die Nacht zu suchen.

Franz & Hi-Suk war von reißenden Wassermassen ebenfalls die Weiterfahrt versperrt worden. Sie blieben mit unserem zweiten Teamfahrzeug und Mechaniker Solomon zurück und warteten, bis sich die Fluten etwas gelegt hatten.

Insgesamt ein dramatischer Tag, an dem wir dankbar waren für die uns zur Verfügung stehenden modernen Kommunikationsmittel. So waren wir alle zusammen auch wenn manchmal räumlich getrennt.


zurück zum Reisebericht "Südliches Afrika 2020" ⇒

 

 

 

 

Nach oben