Montag, 21. Oktober  2019
Wir sind gerade am Uluru

Machen ist wie wollen, nur krasser

Jeder hat so seine persönlichen Ziele im Leben. Viele aus unserer Gruppe sagten tatsächlich, daß die Möglichkeit, einmal dem Uluru ganz nahe zu kommen, die Motivation für diese Reise sei. So stieg die Spannung am Morgen, denn vom Berg der Berge trennten uns nur noch 300 Kilometer.

Für alle, die aber dem Kings Canyon noch eine Wanderung abringen wollten, war der Tag am Morgen schon alt. Es hieß nämlich um 6 Uhr starten, um den Anstieg noch vor Sonnenaufgang zu schaffen. Der Berg ruft, die Wand lockt!

Zunächst ging es vom Parkplatz aus auf einem anspruchsvollen Weg steil  hinauf.

Oben angekommen wehte ein kühler Wind, die Welt erwachte, die aufgehende Sonne tauchte alles in ihre sanften gelben Strahlen.

Geschafft!

Dem Himmel so nah! Ein erhabenes Gefühl!

Überall suchten sich Bäume und Pflanzen einen Lebensraum, klafften Spalten, präsentierten Felsen ihre von Erosion geschaffenen bizarren Formen.

Und dann konnte man eintauchen in diese Welt aus Stein und Fels, die hinter jeder Ecke wieder anders aussah.

Etwas Wagemut gehörte schon dazu, um die ausgesetzten Wege am Abgrund entlang zu bezwingen. Puuuh! Brigitte kann sogar noch lächeln.

 

Sylvia mußte immer wieder auf ihren Andy aufpassen, damit er nicht zu nah an die Kante kam. Im Überschwang der Emotionen, geflutet von Adrenalin schwebten unsere Leute über den Kings Canyon Rim Walk.

Eine Landschaft wie ein Donnerschlag! Ein Ausrufezeichen!.....

Und jetzt Schnitt!

Das zweite Ausrufezeichen des Tages gehörte einem anderen Berg, dem Uluru. Die europäischen Entdecker stießen 1873 auf den Felsen mitten in der zentralaustralischen Wüste und benannten ihn nach dem damaligen südaustralischen Premierminister Henry Ayer. Bis vor gut 20 Jahren umwehte den Ayers Rock eine unerklärliche Mystik. Heutzutage trägt der Berg wieder den Namen der Ureinwohner. Auch als Uluru hat er nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt. 

Wir haben drei Tage Zeit, diesen heiligen Felsen der Aborigines zu erkunden. Jeder nähert sich ihm auf seine Weise. Unser Campingplatz liegt in einem Resort mit mehreren Hotels, Geschäften, Flughafen und Info-Center. Die Vielfalt an Angeboten ist enorm. Man kann Hubschrauberflüge buchen, Fallschirmsprünge, geführte Wanderungen, Events aller Arten inklusive Dinner in der Wildnis. Wer das einmal erleben wollte, der wurde mit einem Bus über versteckte Wege bis mitten in den Busch gefahren.

Champagner am Uluru zum Sonnenuntergang - man gönnt sich ja sonst nichts!

Ein paar Wolken verhinderten zwar, daß der berühmte Inselberg in dramatischem Orange erstrahlte, das tat der ganz besonderen Stimmung aber keinen Abbruch.

Nach über 7000 Kilometern hatten wir es also am 38. Tag unserer Traumtour bis zu diesem Sehnsuchtsort geschafft. Darauf mußte angestoßen werden.

Als die Sonne langsam hinter den Olgas versunken war, erwartete uns ein Dinner unter dem Himmelsdach des Outbacks. Ein Erlebnis, das unvergessen bleiben wird.

Die Olgas, die „kleinen Schwestern“ des Uluru, saugten das letzte Tageslicht in sich auf und dann konnte man ihn hören, den „Sound of Silence“, die Stille der Wüste. Die wenigen Lampen, die wir auf den Tischen hatten, wurden gelöscht und ein Sterndeuter erschien in unserer Mitte, um diesem zauberhaften Abend mit seinen Erklärungen des südlichen Firmaments noch ein I-Tüpfelchen aufzusetzen.


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