Sonntag, 21. Mai  2017
Wir sind gerade in Cache Creek

Tag 9 / Fahretappe 5: Vancouver - Cache Creek  329 Kilometer

 

Im Tal des Goldrauschs

 

Schnell hatten wir am Morgen das Stadtgebiet von Vancouver verlassen. Von den gut 300 zu bewältigenden Kilometern rollten wir die ersten hundert auf dem als Autobahn ausgebauten Highway 1 nach Osten. Das war auch gut so, denn so kamen wir ganz schnell raus in die wunderschöne kanadische Natur. Bei uns herrscht seit gestern Sommer mit 28 Grad aber hoch vom Berg grüßte die Schneekappe und verwandelte die Landschaft fast in ein Postkartenmotiv.

 

 

Wir fuhren im Fraser Canyon nach Norden und hatten den rauschenden Fluß stets neben uns.

Er entspringt in den Rocky Mountains und mündet bei Vancouver in den Pazifik.  An seinem Ostufer wurde 1858 das erste Gold in British Columbia entdeckt. Diese Nachricht zog zeitweise 3000 Glückssucher an und ließ ganze Städte aus dem Boden wachsen.

 

Das heute mit 200 Einwohnern beschauliche Yale zum Beispiel wurde ein wichtiger Handelsposten für 20.000 Menschen. Ab hier war der Fluß nicht mehr schiffbar und die Waren mußten auf einer Wagenstraße, die auf Stelzen und Holzbohlen geradezu an den Fels geklebt war, auf gefährliche Weise durchs Tal transportiert werden. Nun erinnert nur noch ein Museum und das Holz-Kirchlein aus 1880 an diese Zeit. Für uns war es ein willkommener Zwischenstopp auf dem Weg nach Norden.

 

 

Gern ließen wir uns bei diesem schönen Wetter Zeit und unternahmen erste Versuche im Goldwaschen.

 

 

Weiter flußaufwärts gelangten wir an eine spektakuläre Engstelle des Fraser Rivers. An dieser Stelle ist die Schlucht 180 m tief und 36 m breit. Durch das sogenannte Höllentor sollen 900 Millionen Liter Wasser pro Minute fließen. Unvorstellbar! Auf einer Hängebrücke steht man direkt über den brodelnden Wassermassen.

 

 

Clevere Menschen bauten mit Hilfe der Schweizer Firma Habegger eine Seilbahn über den Fluß, so daß man ganz bequem ans andere Ufer schweben und unterwegs den Fraser Canyon aus der Vogelperspektive bestaunen kann.

Nach diesem wirklich lohnenswerten kleinen Ausflug ging es abermals weiter nach Norden. Das Tal wurde langsam flacher und in dem Städtchen Lytton verließen wir diesen mächtigen Fluß endgültig. Hier mündet der Thompson Fluß mit seinem klaren Wasser in die trüben Fluten des Fraser. Von einer Brücke aus, konnten wir den Zusammenfluß ganz genau sehen.

Von dort aus folgten wir dem Thompson und die Landschaft änderte sich schlagartig. Die Felswände wurden karger doch die Fahrt war weiterhin ein Genuß. Auf gut ausgebauten Straßen war das Fahren mühelos und  alle kamen entspannt auf dem Übernachtungsplatz in Cache Creek an, einem alten Pelzhandelsposten, der auch zur Goldgräberzeit schon bessere Tage gesehen hatte.

Das Glück war weiterhin mit uns, denn die Campingplatzbetreiber hatten erst vor drei Tagen wieder eröffnet nachdem der gesamte Platz überflutet war. Sie sind immer noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt, in den Duschen gibt es kein heißes Wasser und der Pool ist auch abgelassen. Aber was stört uns das? Wir haben einen sicheren Übernachtungsplatz und alles, was wir brauchen an Bord.

 

 

Und wir haben Uwe.....der macht Feuer, wann immer es geht und lockt damit die ganze Truppe zu einer gemütlichen Runde zusammen. Nun müssen wir aufhören zu schreiben, dann können wir uns auch noch ein Weilchen dazu setzen..... 

 


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