Nackt im Nordseewind bei Null Grad

"In der Sauna verraucht der Zorn und die Galle trocknet ein"
Wer einmal dieses Finnische Sprichwort auf seinen Wahrheitsgehalt testen möchte, der sollte sich eine Tageskarte für die „Sylter Welle" kaufen und die Saunalandschaft einmal gründlich durchtesten.

PHOENIX läßt sich da natürlich nicht lange bitten und stellt sich freiwillig als Testperson zur Verfügung. Bademantel, Handtücher, Lesebrille, Gummischuhe, Thermoskanne und warme Socken werden sorfältig eingepackt und das Handy ausgeschaltet. Schon kann‘s losgehen.

Von außen ist das Gebäude fest im Griff einer mehrfarbigen Krake.
Erinnert irgendwie an Paul das Orakel.

Zuerst einmal zum Aufwärmen in die Wikingersauna. Sie liegt mitten in den Dünen im Außenbereich der Anlage und lockt mit ihrem Feuerschein.

Der Mensch ist eben im Grunde seines Herzens doch in seiner Urgeschichte verwurzelt und kehrt am liebsten heim ans Lagerfeuer.

Aber nicht nur Feuer auch Wasser gehören zu den Grundelementen. In der Blockhaussauna wird eimerweise Wasser aufgegossen, um einen wohlriechenden Dampf zu erzeugen.

Durch die Panoramascheibe schweift der Blick über die Dünen hinweg auf die tosende Nordsee und bei 90° C Raumtemperatur versteht der Kopf gar nicht, warum die Spaziergänger draußen so dicke Jacken und Schals tragen.

Irgendwann steigt dann aber auch die Körperkerntemperatur auf 39° C und PHOENIX muß einfach raus aus der Schwitzbude und rein ins Tauchbecken. Da hält ihn auch der Blick aufs Thermometer nicht ab. Frieren kommt zwar von Frost aber egal wie frostig die Außentemperatur auch ist, ein Saunist friert so schnell nicht.
Nach so etwa dem zehnten Saunagang kommt dann irgendwann die Frage auf: Zuerst ein Schläfchen im Ruheraum oder gleich in die Fluten stürzen? Die Wellen im Meerwasserbecken sind natürlich eine Herausforderung.

Spätestens jetzt wird auch klar, warum das Westerländer Erlebnisbad „Sylter Welle" heißt.

Aber da war doch noch etwas spannenderes! Die drei Riesenrutschen müssen schließlich auch noch getestet werden. Aber bitte dann doch lieber MIT Badehose!

 Steil und schnell und nur etwas für die ganz mutigen abenteuerlustigen Draufgänger ist die knallrote Turbo-Rutsche, von Kennern der Szene „Freier Fall" genannt. Die längste Abfahrt bietet die gelbe Schute, auch als „Black Hole" bekannt, denn die Dunkelheit im Inneren wird nur ab und zu durch coole Licht- und Soundeffekte unterbrochen. Wer sich auf die X-Tube traut, bekommt einen Reifen, mit dem man erst so richtig Fahrt aufnimmt.

Nach so viel Hochspannung ist PHOENIX doch reif für den Ruheraum, besser bekannt als „Raum der Stille", denn eigentlich heißt das Motto „Relaxen, Entspannen und die Seele baumeln lassen" und das ist eine Übung, die man gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit regelmäßig praktizieren sollte.
 

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