Dienstag, 22. Januar  2019
Wir sind gerade in Kasane

Loch an Loch und hält doch

Bei der Rätselfrage lautet allgemein die Antwort: „Sieb“ oder „Netz“. Wir könnten eine weitere Antwort hinzu fügen: „Straßen in Botswana“. Das Gebiet, durch das wir heute fuhren, ist sehr ländlich. Überall Vieh am Wegesrand, Rundhütten und nur wenige Straßen. Manchmal sieht man auch gemauerte Häuser für die Wohlhabenderen. Dazu gehört offensichtlich der Besitzer dieser Reifen-Reparatur-Werkstatt: „TYRE FIX“.



Kein Wunder, denn manche Straßen sind in einem so üblen Zustand, daß eine Reifenfirma zur Goldgrube wird.



Insgesamt herrscht wenig Verkehr in dem Land, das gut doppelt so groß ist wie Deutschland mit nur 2,3 Millionen Einwohnern. Aber wenn dann eine Serie von Schlaglöchern auf der linken Seite die Fahrt plötzlich behindert, ausgerechnet dann kommen natürlich LKWs entgegen, so daß ein Ausweichen unmöglich ist. Wer in diesem Moment zu viel Speed drauf hat, der kann sich schon mal die Felge demolieren inklusive des Reifens.

So geschah es heute tatsächlich! Gut, daß wir genug Ersatz und einen Mechaniker dabei haben.



Manchmal fragte man sich, was überhaupt Belag und was Seitenstreifen ist. Was Straße und was Feld?



Immerhin hatten wir an der Grenze alle brav die Straßenbenutzungsgebühr bezahlt. So sahen wir mit Freude, daß durchaus Instandhaltungsarbeiten durchgeführt wurden. Das Tempo, in dem hier gearbeitet wurde, kann man beim Betrachten dieses Fotos bereits ermessen. Dazu braucht man keinen Film. Es würde sowieso jeder denken, daß es sich um Zeitlupe handelt. In Afrika gibt es einen häufig benutzten Ausdruck: „Pole - pole!“ was so viel heißt wie „Langsam, langsam! Immer mit der Ruhe!“



Immer mit der Ruhe grasen auch die Elefanten am Straßenrand, selbst wenn Laster und unsere Wohnmobile dicht vorbei gefahren kommen. In Botswana gibt es noch viele wilde Tiere auch außerhalb von Schutzgebieten. Wie man sieht, ist die Straße häufig durchaus gut, so daß man gar nicht schnell genug abbremsen kann, um ein Foto aus der Nähe zu schießen.



So wird auch eine lange Etappe von 500 Kilometern, die wir heute zu bewältigen hatten, nicht langweilig.



Am Nachmittag erreichten wir Kasane, die Stadt ganz in der Nähe des Vierländerecks, wo Botswana, Sambia, Namibia und Simbabwe mitten im Sambesi aufeinander treffen. Wir quartierten uns auf dem schönen Campingplatz der Big 5 Chobe Lodge ein, wo wir nun drei Nächte bleiben werden nach den letzten beiden langen Fahretappen.



Auf der schönen Terrasse am Ufer des Chobe Rivers konnte man wieder einmal so richtig Afrika Feeling genießen. So gut lassen wir es uns gehen!



Aber Achtung! Im Fluß schwimmen Krokodile und Flußperde! Nicht so nah ans Ufer gehen! Lieber noch ein Bier nachbestellen beim Barmann, der uns morgen auch bei unserem Bootsausflug auf dem Chobe in dieser Funktion begleiten wird.


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