Donnerstag, 22.März 2012 

Ruhetag 2 in St. Lucia - 0 Km 

Der frühe Vogel fängt den Wurm . . . . ähhh, das Hippo . . . . . und was sonst so kreucht und hüpft

Afrika krempelt unser Leben vollständig um.

Zählten wir früher eher zur Fraktion der Langschläfer, so sind wir heute dem Rat des Sicherheitsmannes an der Einfahrt zum Campingplatz gefolgt und haben uns um 5 Uhr früh schon auf Pirsch begeben.

Der Einheimische hatte uns nämlich versichert, daß um diese Zeit im Morgengrauen die Flußpferde wieder aus dem Dickicht zurückkehren und zum Wasser ziehen. Und er sollte Recht behalten!

Wir konnten zunächst nichts sehen, hörten dann aber das vertraute Grunzen. Und tatsächlich: Nur wenige Meter vor uns auf der Wiese grasten diese mächtigen Tiere friedlich im ersten Licht des Tages. Wir beobachteten sie so lange, bis es hell genug wurde für ein Foto. Dann aber, als die ersten Sonnenstrahlen am Horizont durchblitzten, verhielten sie sich wie Vampire und verschwanden auf der Stelle. Kaum im Wasser abgetaucht, waren sie aber doch neugierig und streckten uns ihre Köpfe wieder entgegen.

Und wenn man einmal zu dieser frühen Stunde in der Natur unterwegs ist, dann kann man hier in St. Lucia auch gleich noch am Indischen Ozean vorbeischauen, ob gerade Flut ist. Wer hat schon den Luxus, die Brandung vom Schlafzimmer aus hören zu können?
Aber nicht nur das ISO-Team war bei Tagesanbruch auf Motivsuche, auch Irene vom JaPa-Team stand im Bademantel vor dem Waschhaus und fotografierte einen kleinen Frosch im Gras. Wie man sieht, gehen die Expeditionsteilnehmer hier in Afrika schon mit der Kamera in der Hand zum Duschen!

Da heute noch einmal „Ruhe" auf dem Programm stand, wurde der Tag von jedem anders genutzt. Drei Teams fuhren zu einem Erkundungs- und Badeausflug zum Cape Vidal und besuchten unterwegs noch eine Krokodilfarm. Das Promo-Team und das Bobo-Team hatten große Wäsche, das Renault-Team nahm die Bezeichnung „Ruhetag" wortwörtlich - und nachdem Irma den Weg zum campeigenen Pool erkundet hatte, war gegen Abend für viele von uns noch eine Runde Schwimmen angesagt.

Allerdings macht man sich schon manchmal Gedanken darüber, wie gut es uns doch geht und unter welchen Bedingungen viele Menschen in diesem Land leben müssen. Bei einem Spazier- und Besorgungsgang ins Städtchen fielen uns die Frauen auf, die am Straßenrand im Staub sitzend Avocados verkaufen. Auch der kleine Säugling lag ungeschützt am Boden und man fragt sich, welche Zukunft diesem Kind bevorsteht, während wir uns im Pool erfrischen. Auch diese Seite von Afrika wollen wir nicht verschweigen, auch solchen Gedanken muß man Raum geben.


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