Sonntag, 22. April  2018
Wir sind gerade in Pingyao / China

Zurück im alten China

 

Wir sind gut 400 Kilometer weiter nach Norden gefahren bzw. hatten den Luxus gefahren zu werden. Im Sommer werden wir selbst ans Steuer müssen, im Moment genießen wir es, die Landschaft zu betrachten wobei die heutige Etappe durch die Berge durch unfaßbar viele und lange Tunnel führte. Es ist beeindruckend, was die Chinesen in den letzten knapp 40 Jahren seit der Öffnung und Hinwendung zum Westen und zur Moderne an Infrastruktur geschaffen haben. Beste Straßenverhältnisse!

 

Im Hotel angekommen, wurde Hans-Hermann sofort von einer Gruppe Schulmädchen umringt, die den Laowai - den Ausländer, der nicht Chinesisch spricht - vielstimmig mit „Nice to meet you“ ansprachen, um ihr Englisch auszuprobieren. Überall werden wir sehr freundlich empfangen. Am Nachmittag dankte uns eine alte Frau überschwänglich dafür, daß wir uns mit ihrem greisen Mann fotografieren ließen. Was machen sie bloß immer mit diesen Fotos?

 

 

Wir sind in Pingyao, einer Ortschaft, die größtenteils aus Altstadt besteht. Nur 40.000 Einwohner, für chinesische Verhältnisse eine kleine Siedlung. Die etwa 6 km lange und 10 m hohe Stadtmauer von 1370 umgibt das historische Zentrum mit 3800 Wohnhäusern, von denen hunderte unter Denkmalschutz stehen und teilweise noch aus der Mongolenzeit stammen.

 

 

Heutzutage ist diese Zeitreise ins alte China allerdings touristisch aufgearbeitet, wobei Tourist in China in der Regel einheimische Touristen meint. Morgen werden wir einige der wirklich alten Häuser mit einer Fremdenführerin besichtigen. Unser heutiger Spaziergang fühlte sich eher an wie ein Bummel durch Rothenburg ob der Tauber.

 

 

Die Vielfalt an Möglichkeiten, wo man ein paar Yuan ausgeben könnte, war wieder riesengroß. Die Chinesen lieben sogenannte Fish-Spas, also Wellness für die Füße: Socken aus, Füße rein, Fische knabbern lassen!

Auch Mao ist nach wie vor allgegenwärtig, nicht nur auf dem Trödeltisch.

 

 

Selbstverständlich war das kulinarische Angebot wieder vielfältig. Wenn man bloß immer wüßte, was sich in all den Töpfen und Schalen verbirgt! Ganz selten findet man eine Speisekarte mit englischen Übersetzungen. Wir nutzten die Gunst der Stunde und fotografierten ein paar vertrauenserweckende Gerichte samt der dazugehörigen Schriftzeichen ab. 

Man weiß nie, wann das mal nützlich werden wird. Auf einer anderen Seite der Speisekarte stand unter

„Cold Dishes“ - also Kalten Speisen - nämlich „Spicy Dog Meat“. Diese Schriftzeichen müssen wir speziell im Gedächtnis behalten. Nicht daß eines der bunten Bildchen, die für gewöhnlich die Restaurants zieren, einen Teller Hundefleisch zeigt und wir die Zeichen nicht deuten können.

 

 

Junge, Junge, ganz schön spannend dieses China!


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