Samstag, 22. September  2018
Wir sind gerade in Asgabat

 

 

Je nachdem, wie mutig ein Mensch ist, expandiert oder schrumpft sein Leben.

(Anaïs Nin)

 

Der Mensch als solcher zeigt schon eine gehörige Portion Mut, wenn er bei Abenteuer Osten die Seidenstraßen-Tour bucht. Das haben wir in den letzten Wochen und Monaten in unserem Reisetagebuch ausführlich belegt. Dafür dehnt sich das Leben über viele Tausend Quadratkilometer weiter aus als wenn ebendieser Mensch zu Hause geblieben wäre. 

Wenn dieser zuvor erwähnte Mensch sogar mutig genug ist, mitten durch die Karakum Wüste zu fahren, ist er um eine faszinierende Erfahrung reicher und in Galaxien eingetaucht, die noch nicht viele vor ihm erreicht haben. 

 

Allerdings zeigten die Spuren im Sand, daß zumindest den Weg zum Feuerkrater

auch andere Fahrzeuge gefunden hatten.

 

 

Der Weg war dadurch leicht zu erkennen und alle Tour-Teilnehmer gelangten sicher zurück zu der immer besser werdenden E003, der einzigen Straße im weiten Umkreis. Ein Navi hätten wir daher heute nicht gebraucht, um die Hauptstadt von Turkmenistan zu finden.

 

 

Nach wie vor warnten Verkehrsschilder in regelmäßigen Abständen vor den überall wild herum laufenden Kamelen.

Man fragte sich zwar, was die armen Viecher in der staubigen Weite der Wüste zu fressen finden aber sie scheinen Überlebenskünstler zu sein.

Manchmal trafen wir auf kleine Karawanen, die uns daran erinnerten, daß wir uns schließlich auf der Seidenstraße befinden.

 

 

Auf den gesamten 270 Kilometern, die wir heute in der Wüste noch zu fahren hatten, führte unser Weg durch gerade einmal zwei Dörfer. Wie so oft fragten wir uns, was einen Einwohner dazu bewegt, hier zu leben. Es müssen die Wurzeln sein, die tief verankert sind.

 

 

Dann rollten wir in die Hauptstadt ein. Sie besteht fast nur aus schneeweißen Häusern, breiten Straßen und vielen Prunkbauten. Mit Wüstensand am Fahrzeug darf man in dieses - wie eine Kunststadt anmutende - Ashgabat gar nicht einfahren. Daher mußten alle Wohnmobile zuvor die Dienste einer Waschanlage in Anspruch nehmen.

 

 

Als Fahrzeugfarben sind nur weiß, silber und gold zugelassen. Da schwarze Autos in dieser Wüsten-Atmosphäre immer staubig aussehen würden, bekommen sie seit einiger Zeit keine TÜV-Zulassung mehr und sind somit „ausgestorben“. Die gigantischen Bauwerke, die dieser Stadt ihr ganz besonderes Gesicht verleihen, wollen wir uns morgen bei einer ausgiebigen Führung anschauen. Der Kreisverkehr am Ortsanfang gab bereits einen Vorgeschmack auf das, was uns erwarten wird.

 


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