Donnerstag, 23. Mai  2019


Wir sind gerade in Dawson City

SeaBridge-Gruppe beim Gold waschen

Hier in Dawson City scheint die Zeit still zu stehen. Es wird immer noch nach Gold gesucht. Auch wir wollten natürlich unser Glück versuchen. So trafen wir uns morgens am Claim 33, wo die Häuser wie ein Freilichtmuseum noch aus der Zeit der Pioniere stammen.
 
 
Die Besitzerin des Claims teilte echte Schürf-Pfannen aus und schon ging‘s los.
 
 
Wenn der Pioniergeist erst einmal erwacht ist, dann sind alle ganz konzentriert bei der Sache.
 
 
Natürlich war die ganze Angelegenheit nicht mit der harten Arbeit der Goldsucher von 1896 zu vergleichen. Unsere Becken hatten eine bequeme Stehhöhe und der „Paydirt“, wie man das Geröllgemisch nennt, das man akribisch auf ein paar Nuggets zu reduzieren versucht, war mit einigen Goldflocken angereichert. Nur Erfolg macht Spaß!
 
 
Daher fuhren einige Tour-Teilnehmer noch ein paar Claims weiter mit Schaufel und Pfanne bewaffnet, um im echten Bonanza Creek zu schürfen wie in alten Zeiten.
 
 
Jetzt wurde noch viel deutlicher, wie mühsam das Gold waschen ist. Schon nach kurzer Zeit hatten alle "Rücken". Aber das Fieber war entfacht. Jeder wollte natürlich Gold finden und wenn es nur ein kleines bißchen ist.
 
 
Bei der historischen Dredge No. 4 konnte man erfahren in welchen Schritten die Goldförderung vonstatten geht. Zunächst werden Bäume und Moos abgetragen ebenso wie die oberste Schicht Mutterboden, die meist im Permafrost liegt und besonders hart ist. Dann gelangt man an die darunter verlaufende Goldader. Diese Schicht wird dann in mühsamer Kleinstarbeit von Hand durchgesiebt oder mit Baggerschaufeln aufgenommen und wie am Fließband in eine "Dredge" genannte Maschine gefüllt.
 
 
Dieses Exemplar arbeitete rund um die Uhr, machte einen Höllenlärm und schleuste das Erdreich mit Wasserdruck durch eine löchrige Trommel, in der das schwerere Gold von den übrigen Materialien getrennt wurde. In acht Monaten arbeitete sich dieses Monster lediglich 800 Meter voran. Dann kam der Winter mit Temperaturen von Minus 40°C und brachte die Arbeiten zum Erliegen.
 
 
Die unfaßbare Größe und Ehrfurcht einflößende Ingenieurskunst beeindruckten uns während einer überaus interessanten Führung.
 
 
Dawson City wird allen als Goldgräberstadt mit Pioniergeist in Erinnerung bleiben. Die Straßen sind nach wie vor ungeteert, die Gebäude wie aus einem Western entsprungen.
 
 
Vom Midnight Dome, einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt, konnte man erkennen, wie sehr Dawson vom Yukon geprägt ist. Morgen wollen wir diesen mächtigen Fluß mit unseren Wohnmobilen auf einer kleinen Fähre überqueren und den Top of the World Highway bezwingen......
 



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