Dienstag, 23. September 2014
 

Fahrtag 3: Lamia - Chalkidiki  424 Kilometer

Auf dem Mittelfinger Gottes

Die vielen Kilometer konnten wir heute zu einem guten Teil auf Autobahnen zurücklegen. Allerdings waren nur immer wieder Teilstücke fertig und so wurde insgesamt 7 (in Worten "sieben") mal Maut kassiert. Aber wir kamen immerhin voran und nach 100 Kilometern bot sich die erste Pause an. Den Fluß Piniós im Tembi-Tal überspannt eine Hängebrücke, die Fußgänger auf die andere Seite zur Daphni-Quelle bringt.

   

Diese heilige Augenquelle verspricht jedem, der aus ihr trinkt, daß er seine Schönheit nie verlieren wird. Allerdings ist es nicht ganz einfach, zu diesem Wässerchen vorzudringen.

Man muß gebückt durch einen grob gehauenen Tunnel in eine kleine Höhle gehen, wo die Quelle sprudelt. Natürlich bieten Andenkenverkäufer kleine Fläschchen an, in die man dieses kostbare Naß abfüllen kann.

Wäre doch eine geniale Geschenkidee, oder? 

Im weiteren Verlauf des Fahrtages näherten wir uns dem Häusermeer von Thessaloniki. Was waren wir froh, daß unsere Navis tadellos funktionierten und uns um diesen Moloch herumführten.

Je näher wir an die Halbinsel Chalkidiki heran kamen, umso hübscher wurde die Straße: Immer nahe an der Wasserkante entlang und durch blühende Landschaften mit sagenhaften Ausblicken!

Wir passierten den ersten Inselfinger - Kassandra - und gelangten zum mittleren Finger Gottes, wie es die Griechen interpretieren: Sithonia! Das Meer lag in den verschiedensten Blautönen vor uns und zauberte ein Lächeln in jedes Gesicht.

Auch der heutige Übernachtungsplatz ist traumhaft gelegen. Viele unserer Reiseteilnehmer können mit einem Rad am Wasser stehen. Ein sagenhafter Sonnenuntergang entlohnte für die sechs Stunden Fahrzeit.

Bei einigen der großen Fahrzeuge kamen wir Reiseleiter allerdings ganz schön ins Schwitzen. Die Olivenbäume, deren Schatten im heißen Griechenland natürlich gern angenommen wird, ließen so manchen Concorde-Fahrer an seine Grenzen stoßen. Manchmal mußten wir kleine Bäume verbiegen in Abwandlung des Mottos:

"Für meine Gruppe würde ich Bäume ausreißen!"

Aber im Team schafften wir es, für alle einen schönen Platz zu finden. Allerdings wird es schwierig werden, die Reiseteilnehmer irgendwann dazu zu bewegen, wieder von hier wegzufahren. Denn wer läßt sich schon gern aus dem Paradies vertreiben?

Morgen ist jedenfalls Ruhetag angesagt, worauf sich alle tierisch freuen.


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