Samstag, 23. November 2013 

Messe Leipzig: Tag 4

Heute hatten wir alle Hände voll zu tun, die interessierten Besucher zu beraten. Nicht einmal an ein Foto haben wir gedacht. Immerhin sind wir nicht mehr wirklich an ausgefüllte Acht-Stunden-Arbeitstage gewöhnt, nach denen wir - wie heute - mit müden Beinen zurück ins Wohnmobil schleichen.

Wir halten es da lieber wie der mexikanische Fischer, der nur so lange arbeitet wie nötig, um dann mit seiner Frau eine Siesta zu machen. Morgen werden wir noch einmal dem Wochenend-Ansturm entgegen treten und danach widmen wir uns wieder dem ausgefüllten Leben, das wir uns von dem Fischer abgeguckt haben.....

Der Börsenmakler und der Fischer

Ein New Yorker Börsenmakler stand in einem mexikanischen Fischerdorf am Pier und beobachtete, wie ein kleines Fischerboot mit einem Fischer an Bord anlegte. Er hatte einige riesige Thunfische geladen. Der Makler gratulierte dem Fischer zu seinem prächtigen Fang und fragte wie lange er dazu gebraucht hatte.

Der Fischer antwortete: “Ein paar Stunden nur. Nicht lange.”

Daraufhin fragte der Manager, warum er denn nicht länger auf See geblieben ist, um noch mehr zu fangen. Der Fischer sagte, die Fische reichen ihm, um seine Familie die nächsten Tage zu versorgen.
Der Makler wiederum fragte: “Aber was tun sie denn mit ihrer vielen Freizeit und dem Rest des Tages?”



Der mexikanische Fischer erklärte: “Ich schlafe morgens aus, lese die Zeitung, mache mit meiner Frau nach dem Mittagessen eine Siesta, gehe ins Dorf spazieren, trinke dort ein Gläschen Wein und musiziere mit meinen Freunden. Sie sehen, ich habe ein ausgefülltes Leben.”

Der New Yorker erklärte: “Ich bin ein Harvard Absolvent und verdiene eine Menge Geld damit, Leute zu beraten. Ich berate Sie gerne kostenlos. Sie sollten mehr Zeit mit Fischen verbringen und von dem Erlös ein größeres Boot kaufen. Mit dem Erlös hiervon wiederum könnten sie mehrere Boote kaufen, bis sie eine ganze Flotte haben. Statt den Fang an einen Händler zu verkaufen, könnten sie direkt an eine Fischfabrik liefern und schließlich eine eigene Fischverarbeitungsfabrik eröffnen. Sie könnten Produktion, Verarbeitung und Vertrieb selbst kontrollieren. Sie könnten dann dieses kleine Fischerdorf verlassen und nach Mexiko City oder Los Angeles und vielleicht sogar New York umziehen, von wo aus sie dann ihr florierendes Unternehmen leiten.”

Der Mexikaner hatte aufmerksam und schweigend zugehört: “Und wie lange wird dies dauern?” - “Hmmm…”, überlegte der Manager, “So etwa 15 bis 20 Jahre.”

Der Mexikaner fragte: “Und was dann, mein Herr?”

Der Amerikaner lachte und sagte: “Dann kommt das Beste. Wenn die Zeit reif ist, könnten sie mit Ihrem Unternehmen an die Börse gehen, Ihre Unternehmensteile verkaufen und sehr reich werden. Sie könnten Millionen verdienen.”

Der Fischer schüttelte unglaubwürdig den Kopf. “Millionen? … Und was dann?”

“Dann könnten sie aufhören zu arbeiten! Sie könnten in ein kleines Fischerdorf an der Küste ziehen, morgenslange ausschlafen, die Zeitung lesen, eine Siesta mit Ihrer Frau machen, in ihrem Dorf spazieren gehen, am Abend ein Gläschen Wein genießen und mit Ihren Freunden musizieren.”


 

 

 

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