Samstag, 24. März 2012

3. Etappe: St. Lucia - Hlane Nationalpark (Swaziland) 300 Km

Mitten im Buschcamp

Nachdem wir nun so richtig Blut geleckt hatten, wollten wir mehr sehen von den großen Tieren, dem „big game" wie man hier sagt. Unsere heutige Tagesetappe führte ein Stück über die N2 zurück und dann über die Grenze nach Swaziland.
Die Aus- und Einreiseformalitäten waren denkbar einfach: Stempel in den Pass und 50 Rand (etwa 5 €) Straßenbenutzungsgebühr kassiert und schon war der Grenzbeamte zufrieden und wies uns den Weg entlang einer abenteuerlich aussehenden Schotterpiste (Das rosa Gebäude ist das offizielle Grenzbüro von Swasiland!).

Nach kurzer Zeit wurde die Straße zum Glück sehr viel besser und wir näherten uns immer mehr dem königlichen Nationalpark Hlane. Obwohl wir wieder einmal größtenteils einzeln gefahren waren und das sogar zuletzt auf drei verschiedenen Routen, kamen wir gleichzeitig an der Rezeption des Campingplatzes an.

Dieses wunderschöne Buschcamp liegt mitten im Nationalpark. Welch ein Paradies!

Die Ausstattung ist luxuriös, wenn man bedenkt, daß es dort keinen Strom gibt. Die Duschen liefern Wasser und das sogar fließend kalt und warm - Dank einer technischen Meisterleistung!

Das Wasser wird durch ein immerwährend brennendes Feuer erhitzt und über eine Überkopf-Leitung zum Waschhaus transportiert.

Die ganze Nacht über ist dieses Waschhaus mit Petroleumlampen erleuchtet. Dafür ist es draußen im Camp aber auch pechrabenschwarz. Wenn man im Dunkeln zum Duschen geht, fragt man sich plötzlich, was für Tierlaute man gerade um sich herum hört und wer da wohlmöglich im Gras lauert.

Ein kleiner Weidezaun umgibt das Camp-Gelände, ähnlich den Zäunen, hinter denen unsere Milchbauern ihre Kühe grasen lassen. Aber hält der auch ein Nashorn oder einen Elefantenbullen auf? Und was ist mit dem Krokodil, das wir im Wasserloch haben schwimmen sehen? Der Junge könnte da allemal drunter durch krabbeln......

Da, wo andere Campingplätze ihren Pool haben, bietet unser Buschcamp ein „Schwimmbad" für wilde Tiere. Das Wasserloch ist tagsüber Schlafplatz für die Flußpferde und Krokodile und zieht in der Dämmerung ganze Elefanten- und Nashornherden an.

Die Camp Challenge Teilnehmer wurden auch magisch angezogen, brachten Ferngläser, Kameras und Stative mit und ließen sich verzaubern von der afrikanischen Tierwelt.

Als die Dunkeheit dann vollends hereingebrochen war, trafen wir uns am Buffet des mit Kerzen und Petroleumlampen erleuchteten Restaurants. Zum Dessert gab es traditionelle Tänze und Trommelschläge, bevor wir uns alle relativ früh zurückzogen. Schließlich waren die Wecker auf 5 Uhr gestellt. Wer will schon ausschlafen, wenn es doch am Wasserloch so viel zu sehen gibt?


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