Freitag, 24.06.2011

 

Elf Ritter gesucht und gefunden

Wir hatten es ja befürchtet, daß es zur Sucht werden würde, diese Letterboxerei. Heute haben wir uns tatsächlich schon wieder auf die Suche nach einer Box gemacht. Weil die Startpunkte immer an irgendeinem Waldparkplatz sind, haben wir jedes Mal eine gewisse Anfahrt mit dem Fahrrad zu bewältigen. Da der Name der heutigen Letterbox „Ruine Guttenberg und ihre 11 Ritter" hieß, war klar, daß die Anfahrt wieder steil berghoch verlaufen würde (denn welcher Ritter baut schon seine Burg in der Ebene?)

In diesen Momenten singen wir ein großes Halleluja auf unsere E-Bikes, die uns bergauf den nötigen Rückenwind verschaffen, damit wir nicht schon vor der Wanderung am Ende unserer Kräfte sind.
Durch die Suchanleitung der Letterbox hatten wir eine vorgegebene Strecke, wie sie besser in keinem Wanderführer hätte stehen können. Der höchste Punkt unserer Tour war die Ruine der Burg Guttenberg.

Hier trafen wir eine vierköpfige Familie aus Worms mit Zetteln in der Hand, die ebenfalls zum Kreis der leicht Verrückten gehört und unter dem Pseudonym „Nibelungen-Bande" auf Letterbox-Suche geht. Wie schön, daß wir nicht die einzigen sind, die Plastikdosen unter Baumwurzeln suchen und dabei auch noch Spaß haben.....

Der Aufstieg zur Ruine hat uns eine ausgezeichnete Fernsicht auf das Rheintal und den Pfälzer Wald beschert. Dabei schoß uns ein Gedanke durch den Kopf: „ Auf dem gegenüberliegenden linken Gipfel waren wir doch gestern um diese Zeit." Tolles Gefühl!

Im Pfälzer Wald gibt es unzählige sogenannte Rittersteine. Das sind verschieden große Findlinge, die eine kurze Beschriftung tragen und damit an eine historische Stelle oder andere Besonderheit erinnern. Auf unserer fünfstündigen Wanderung wurden wir an elf solchen „Rittern" vorbeigeführt, die zum Teil recht versteckt am Wegesrand verborgen auf uns warteten. Ein Teil der „Schnitzeljagd" zum Auffinden der Letterbox bestand natürlich darin, die Namen der Ritter d.h. deren Beschriftung zu notieren. Den kürzesten Namen hatte der mit Abstand größte Stein: „TISCH".

Nach einigem Knobeln und Rätseln hatten wir am Ende dieses Kreuzzuges tatsächlich alle Ritter aufgespürt und konnten die Box in Händen halten. Selbstverständlich haben wir sie wieder gut versteckt, nachdem wir uns ins Logbuch eingetragen und abgestempelt hatten. Ein Teil des Inhalts dieser Box reist allerdings nun eine Weile mit uns, denn es befand sich auch ein sogenannter Hitchhiker darin. Das sind ein Stempel und ein Logbuch, die immer per Anhalter mit dem fahren, der gerade die Box gefunden hat, so lange, bis dieser sie wieder in einer anderen Box aussetzt.
Ihr seht schon, das Letterboxing ist so eine Wissenschaft für sich! Nun wollen wir aber erst einmal eine kleine Pause einlegen und morgen weiterziehen. Wohin? Das wissen wir noch nicht.

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