Dienstag, 24. Juli 2012

71. Etappe: Ballito - Durban  50 Kilometer

Nun sind wir unseren La Stradas untreu geworden

Nach viereinhalb Monaten sind wir jetzt tatsächlich aus unseren Wohnmobilen ausgezogen und haben uns in einem Hotel eingemietet.

Nicht etwa in irgendeinem Hotel! Wer die Camp Challenge verfolgt hat, der weiß, daß wir auf dieser besonderen Tour schon viel Besonderes erlebt haben. Und auch dieses Hotel in Durban ist ganz speziell.

Die viktorianische Villa wurde vor ein paar Jahren liebevoll restauriert und in ein geschmackvolles Hotel verwandelt. Hier dürfen wir nun drei Tage entspannen und diese Stadt am Indischen Ozean erkunden.

Die erste Hälfte des Tages haben wir alle damit verbracht, die restlichen Kisten und Kartons zu packen. Einige Camp Challenger hatten zwar viele Souvenirs eingekauft, konnten sie aber problemlos unterbringen, weil sie in weiser Voraussicht ihren Kastenwagen mit Kleidung und Hausratsgegenständen ausgerüstet hatten, die sie hier in Afrika lassen und verschenken wollten. Anderen waren beim Transport von Johannesburg nach Kapstadt und von dort nach Bloemfontein einige Kisten abhanden gekommen. Sie mußten improvisieren.

Irgendwann war aber alles verstaut, die Packlisten geschrieben und auch Henrys Lucie bekam eine Nummer zugewiesen und wird morgen sanft in den Container gebettet. Die Holzgiraffe aus Lusaka  (siehe 12.06.12 - 90. Tag)  hatte in den letzten Wochen so einiges mitgemacht. Jeden Abend mußte sie raus und an einen Baum gelehnt die Nacht verbringen. Während der Fahrt wurde sie wieder auf den Fußboden des Wohnmobils gelegt und über die Schotterpisten geruckelt. Nun hat ihr Leidensweg bald ein Ende.

Als die La Stradas dann auch von innen geputzt waren, ging es voll beladen auf die letzte Etappe. Die Fahrt in den Hafen wollen wir gar nicht erst zählen. Wir fuhren in die Millionenstadt Durban und konnten sicher auf dem Hotelgelände hinter Mauern und Zäunen einparken. Dann gab es kein Halten mehr. Vor lauter Packerei hatten wir gestern in Ballito den Indischen Ozean nur gehört, nicht aber gesehen. Unser erster Gang führte uns zu Fuß zum Strand. Welche Kulisse!

Das Meer hat derzeit 19 Grad Wassertemperatur und auch die Luft war so warm, daß wir in kurzen Hosen und T-Shirts barfuß im Sand laufen konnten. Und das mitten im südafrikanischen Winter! Auch die Surfer hatten ihren Spaß.

Morgen werden wir erst das Hotelfrühstück auf uns einwirken lassen und dann bringen wir die ganzen Kisten in den Containerhafen. Das kann ja wieder eine Gaudi geben! Eines ist sicher: Es wird sehr viel wärmer sein als Ende Januar in Bremerhaven. Damals pfiff uns eisiger Ostwind um die Ohren und beim Tragen der Umzugskartons hatten wir fast kein Gefühl mehr in den steifgefrorenen Fingern.


 

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