Blau wie die Sehnsucht

Farbanalysten, Farbdeuter, Farbberater haben unzählige Abhandlungen über die Farbe des Wassers geschrieben. Blau ist die Farbe der Treue, der Sehnsucht, des Himmels und der Unendlichkeit. Blau ist aber auch die Farbe der intensiv leuchtenden Glasbausteine, die im Neubau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche meditative Ruhe ausstrahlen.

Das zwischen Kurfürstendamm und Tauentzien-straße gelegene Gotteshaus bietet ein sehr ungewöhnliches Erscheinungsbild und ist dadurch weltberühmt.

Das Berliner Wahrzeichen ist Mahnmal für Frieden und Versöhnung und lebt von dem starken Kontrast zwischen Moderne und Historie.

Der moderne Bau entstand 1959-61 nach Plänen von Egon Eiermann und besteht aus einem sechseckigen Kirchturm und einem achteckigen Kirchenschiff. Die Historie lebt weiter in dem „Hohlen Zahn", der 63 m hohen Ruine der alten - 1895 zu Ehren des ersten Deutschen Kaisers eingeweihten -

Kaiser-Wilhelm-Kirche.

Im November 1943 geriet die Kirche bei einem Bombenangriff in Brand und sollte 1956 eigentlich abgerissen werden. Durch leidenschaftlichen Protest der Bewohner konnte man den Architekten dazu überreden, den Turmrest in seinen Neubau zu integrieren.

In der heute noch zugänglichen Vorhalle der alten Kirche befinden sich wertvolle Deckenmosaiken und über dem Eingangsportal eine Widmungstafel zu Ehren Wilhelms I..

 

Von der Halle aus sieht man besonders schön das Charakteristikum des modernen Gebäudes: die blauen Wände, die aus 20.000 Glasfenstern bestehen. Dafür hat der französische Glaskünstler Gabriel Loire besonders starkes farbiges Glas zerschlagen und die kleinen unregelmäßigen Teile dann zu quadratischen Formen geordnet und in Betongitter eingefügt. An den Bruchflächen der Glasstücke bricht sich das einfallende Licht wie an einem geschliffenen Edelstein.

Zur Adventszeit findet man rund um die Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz einen der berühmten Berliner Weihnachtsmärkte, wo PHOENIX in einer puffigen Punschbude den besten Eierpunsch seines Lebens getrunken hat.

Zu Weihnachten sucht der Mensch aber gern einen Ort der Stille und Besinnung. Im Mittelpunkt des blau schimmernden Kirchenschiffes zieht die goldene Christusfigur, die noch aus der alten Kirche stammt, alle Blicke auf sich.
Blau, die Farbe der Ferne, der Weite, der Unendlichkeit....die Farbe des Horizonts, des Wassers, des Himmels....die Farbe der Sehnsucht, der Treue und der Himmelsgötter.

PHOENIX wünscht all seinen treuen Lesern,

daß die Himmelsgötter ihnen gnädig sein mögen im kommenden Jahr,

daß die Wohnmobilfahrer ohne Sorgen und Nöte von der Wasserkante zum Horizont
      fahren können
    -    und darüber hinaus

und daß sie von der Sehnsucht nach Neuem und ihrem Fernweh niemals geheilt werden.

So wird auch PHOENIX weiter herumreisen auf der Suche nach unbekannten Orten.

Vielleicht wird der eine oder andere Kalender-Leser ihn auch in 2010 begleiten.

 

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