Mittwoch, 25.05.2011

 

Jetzt wissen wir, woher die süffigen Tröpfchen kommen

Gestern haben wir an einem Spargelstand am Straßenrand Gemüse gekauft. Damit es besser rutscht, haben wir auch einen Rosé mitgenommen, der direkt von einem Kaiserstühler Winzer kam. Heute dachten wir uns, wir folgen der Spur und radeln ins Weingebiet.
Freiburg und Umgebung sind für Fahrradfahrer ein Traum. Alles flach, kein Wind, an jeder Wegkreuzung Radfahrer-Wegweiser mit Kilometerangaben und meist trockenes Wetter. Fast alle Radstrecken führen durch landschaftlich schönes Gebiet entlang der Dreisam oder durch Obstplantagen. So war es auch heute.

Vom Stellplatz aus sind wir in 20 km nach Ihringen gefahren.

Wer sich für Wetterdaten interessiert, der weiß, daß das kleine Weindorf im Bundesdurchschnitt den Rekord hält als wärmster Ort Deutschlands.

Entsprechend südländisch ist auch die Vegetation. Wein rankt sich entlang der Hauswände, Bananenstauden wachsen im Vorgarten, Feigenbäume säumen die Straße und Rosen blühen üppig wohin das Auge schaut.

Kein Wunder, daß die Weine nach Sonne schmecken.

In Ihringen angekommen haben wir als erstes das Weingut Karl Karle aufgesucht, einen Winzer, der auch kostenlose Womo-Stellplätze zur Verfügung stellt. Diese Plätze sind allerdings nicht weiter attraktiv. Wesentlich ansprechender sind seine Weine, die wir früher schon gern getrunken haben, als wir noch im hohen Norden unsere Flaschen entkorken mußten. Nun konnten wir feststellen, daß diese feinen Tröpfchen an Ort und Stelle ihrer Erzeugung sogar noch besser munden.

Zwei Fläschchen Silvaner wechselten den Besitzer und weiter ging die Fahrt über Bötzingen und durch andere Kaiserstühler Örtchen, die alle durch Wirtschaftswege miteinander verbunden sind. So hatten wir das Gefühl, an diesem heißen Tag ein wenig körperliche Ertüchtigung gehabt zu haben, damit wir jetzt nach Sonnenuntergang ohne schlechtes Gewissen den Rest des gestrigen Spargelweins trinken können - bevor er schlecht wird......
Dazu versüßt uns die Stimme von Bob Dylan diese abermals laue Sommernacht. Wenn man die alten Songs aus der Jugend hört, dann kann man kaum glauben, daß der Meister gestern schon seinen 70. Geburtstag gefeiert hat. „The times they are a changin‘." Auch wir werden schließlich nicht jünger, umso intensiver wollen wir die Zeit nutzen, die uns bleibt!


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