Samstag, 25. Mai  2019


Wir sind gerade in Fairbanks

Bis zum Ende des Alaska Highways und darüber hinaus

Mit viel Ruhe, Zeit und Muße brachen wir am Morgen auf in Richtung Fairbanks, der zweitgrößten Stadt Alaskas. Nach dem wilden Ritt am Vortag war der gut ausgebaute Highway heute ein Genuß. Und landschaftlich schön war er allemal.
 
 
Die Bärenstatistik verzeichnete zwar im Ziel in allen Spalten eine Null aber Elche beobachteten uns hin und wieder vom Straßenrand.
 
 
An einer Stelle stießen wir mitten auf einer engen Brücke auf zwei unserer Fahrzeuge und machten uns natürlich Sorgen, daß sie mit technischen Problemen liegen geblieben waren.
 
 
Wie sich beim Näherkommen heraus stellte, hatte Rüdiger - der Schelm - einfach einmal spontan angehalten, damit Gisela ein schönes Foto von der Flußlandschaft mit Eisschollen schießen konnte.

Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichten wir bei Halbzeit der Etappe den strategisch wichtigen Ort Delta Junction.

Hier wurde 1942 mit dem Bau des Alaska Highways von Norden aus begonnen.

Am südlichsten Ende dieser Traumstraße in Dawson Creek hatten wir vor 9 Tagen gestanden und konnten uns kaum vorstellen, diesen 2400 Kilometer langen Weg zurück zu legen. Nun waren wir am historischen Ende des Alaska Highways angekommen.

 
Direkt nebenan erinnert das kleine Sullivan Roadhouse Museum an die Pionierzeit und man staunt nicht schlecht, mit welchem Arbeitsgerät in der damaligen Zeit diese Straße durch unwegsames Gelände und über breite Flüsse in die nordische Wildnis gebaut wurde.
 
 
Delta Junction liegt nicht nur am berühmten Alaska Highway, sondern auch an einem anderen Großbau-Projekt: der Trans-Alaska-Pipeline. Als 1968 ganz im Norden Alaskas in der Prudhoe Bay Erdöl gefunden wurde, gab es keine Vertriebswege zu den Weltmärkten. Daher begann man 1974 mit dem Bau einer 1280 Kilometer langen Pipeline zum eisfreien Hafen Valdez, der auch noch auf unserer Route liegen wird.

 

Nach drei Jahren war dieses überdimensionale Rohr mit einem Durchmesser von 1,22 Metern teils unterirdisch, teils oberirdisch fertig verlegt. Hier in Delta Junction kann man sehen, wie die Pipeline auch über Flüsse hinweg verläuft. 630.000 Barrel - also etwa 99 Million Liter Rohöl - werden darin täglich transportiert und zwar im arktischen Winter bei bis zu 57 Grad C Minustemperaturen.

 

 

Der nächste Stopp war Kitsch pur! 

Wir fuhren nämlich zum Nordpol. Naja, nicht ganz. 

Der Ort, durch den wir auf dem Weg nach Fairbanks kamen, liegt nicht einmal nördlich des Polarkreises, er heißt bloß "North Pole". Und um dem Ganzen den richtigen Touch zu verleihen, grüßte ein riesiger Weihnachtsmann vom Straßenrand.

 

Natürlich sind wir auch zum Santa Claus House in der Nikolausstraße gefahren. Und wie hätte es anders sein können, im Vorgarten trafen wir Rudolph das Rentier und seine Gefährten. Mitten im Hochsommer herrscht hier immerwährende Weihnachtszeit.

 

 

Was es nicht alles gibt. Bald danach erreichten wir Fairbanks und damit den nördlichsten Punkt unserer Tour. Hier sind wir trotzdem noch ganze 2809 Kilometer vom Nordpol entfernt. 



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