Dienstag, 26. November 2024


Wir sind gerade in Swakopmund


Geht raus und seid verrückt! Alt werdet Ihr von alleine!


Ja, man muß schon ein bißchen verrückt sein, um das zu machen, was wir gerade tun. Wir reisen durch das ganze Südliche Afrika, fahren teilweise auf schlechten Straßen, haben unsere Körper mittlerweile an Dauer-Temperaturen von weit über 30°C gewöhnt, haben Trinkmengen, die von denen der Elefanten nicht weit entfernt sind - und finden‘s auch noch schön.


Wir fuhren heute auf einsamen Straßen durch unwirtliche Landschaften….



…..oder rollten durch Steinwüsten mit weiter Sicht und wenig Bewuchs.



In Namibia haben wir bereits viele Baustellen angetroffen. Man versucht, das asphaltierte Straßennetz in Schuß zu halten. Wobei von den knapp 50.000 Kilometern namibische Straßen nur etwa 8000 Kilometer geteert sind.



Anstelle von Bedarfsampeln stehen zwei oder drei vermummte Arbeiter in der sengenden Sonne und drehen in dem Fall nach Bedarf das Schild auf Stop oder Go.



Die Straßenränder werden auch geharkt und gefegt und als Warnung vor Gefahrenstellen stehen Arbeiter auf der Straße und wedeln mit roten Flaggen. Das nur mal so als kleinen Einblick, was man so alles auf afrikanischen Straßen erlebt.



Für europäische Verhältnisse mutet das alles irgendwie verrückt an. Wobei wir wieder beim Thema wären. Wir haben uns heute die Verrücktheit geleistet, 240 Kilometer gen Westen zu fahren - zuletzt mitten durch die Namib-Wüste - um den Atlantik zu erreichen.



Das Städtchen Swakopmund liegt mitten in der Wüste. Und diese Wüste reicht bis ans Meer. Es gibt nur genau eine Teerstraße, die dorthin führt. Alles andere sind Schotterpisten. Und trotzdem ist es die deutscheste Stadt Namibias, was ehemals Deutsch-Südwestafrika war.



Die Stadt wurde 1892 gegründet und hat noch viele gut erhaltene Kolonialbauten. Erst als Namibia 1990 von Südafrika unabhängig wurde, wurden einige deutsche Straßennamen verändert. So wurde die Haupstraße, die Kaiser-Wilhelm-Straße, in Sam Nujoma Avenue umbenannt, um den Freiheitskämpfer und Gründungsstaatspräsidenten zu ehren.



Wir fuhren so lange durch die Namib-Wüste, bis die Sam Nujoma Avenue geradewegs auf den Atlantik traf. Da hier der kalte Benguela Strom entlang fließt, ist das Meer das ganze Jahr über zu kalt zum Baden - UND - die Lufttemperatur fällt dramatisch auf fast die Hälfte.



Swakopmund wird „der Kühlschrank Namibias“ genannt. Auch die kühle Seebrise trägt dazu bei. 

Wir haben noch Glück, denn die Sonne scheint vom stahlblauen Himmel. Sehr gern ist Swakopmund eingehüllt in dichten Nebel. So aber freuten wir uns über den luxuriösen Campingplatz unter Palmen, auf dem jeder sein eigenes kleines Sanitärgebäude hat. 



Nach fünf Wochen ohne Socken, ohne lange Hosen, ohne Jacken oder Pullover mußten wir uns heute Abend auf dem Weg ins Restaurant doch etwas wärmer anziehen. 


Welche Umstellung! 


Wir bekamen sogar den Platz am Kamin!



Das Buffet im Old Steamer konnte sich sehen lassen. Allein die kalten Vorspeisen ließen sich nicht alle probieren. Von den Hauptgerichten ganz zu schweigen. Dafür ließen wir zuletzt aber noch etwas Platz für ein Mousse au Chocolate und ein Crème Brûlée.




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