Samstag, 26. Januar  2019
Wir sind gerade in Bagani

Vom Sambesi zum Okavango

Den Caprivizipfel, die schmale Landzunge Namibias zwischen Angola und Botswana, haben wir heute für einige hundert Kilometer von Ost nach West durchfahren. Es ist die ärmste Region Namibias, in der die Menschen noch in traditionellen Rundhütten leben.



So tauchten wir mitten hinein ins spannende, bunte Schwarzafrika und konnten den Menschen hautnah bei ihrer täglichen Arbeit zusehen.



Wie immer spielte sich alles an der Straße ab. Auch mehrere Metzger hatten ihren Shop geöffnet.



Nach dem Einkauf werden Fleisch, Mehl und alle anderen Habseligkeiten von den Frauen auf dem Kopf nach Hause getragen. Ein chinesisches Sprichwort sagt: “Die Frauen tragen die Hälfte des Himmels.“ Es scheint fast, als ob sie ihn in Afrika ganz tragen müssen.

Nicht nur die Zutaten zum Kochen, sondern auch das Feuerholz schleppen sie auf dem Kopf nach Hause.



Die schnurgerade gute Straße, die wir nach Divundu fuhren, war gesäumt von Kühen, Ziegen, Eseln und einigen der prächtigen Vogel Strauß, die alle die Fahrbahn überquerten, ohne von uns Notiz zu nehmen. Sogar auf der einzigen Tankstelle für 200 Kilometer wanderten Kühe mit mächtigen Hörnern umher auf der Suche nach einer Pfütze, um ihren Durst zu löschen.



Auch beim Einkaufen konnte es passieren, daß bei der Rückkehr das Wohnmobil von Rindviechern umzingelt war.



Genau diese Rindviecher benutzen die Einheimischen nicht nur zur Fleischversorgung, sondern auch als Zugtiere. Hier im Caprivizipfel scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.



Unser Ziel lag sogar noch weiter in der Wildnis. Plötzlich war die Teerstraße einfach zu Ende. Auf Rüttelpiste mußten die letzten Kilometer gefahren werden.

Die Menschen aus den Rundhüttendörfern, an denen wir vorbei kamen, hätten uns sicherlich eine genaue Anfahrt-Beschreibung zu der versteckt liegenden Lodge geben können. Mithilfe unseres Navis und der detaillierten Fahrskizze schafften wir es aber auch allein.

Nachdem wir den richtigen Abzweig von der Schotterpiste genommen hatten, rollten wir ruhig und sanft - wenn auch mit etwas Herzklopfen - dahin. Die Mahangu Lodge war überall gut ausgeschildert. Man war sich bloß nicht ganz sicher, ob der Sand fest bleiben oder wir uns doch mit den schweren Wohnmobilen festfahren würden. Immerhin erwartete uns ein Campingplatz, der von sich selbst behauptete, er sei besser als die Besten. Das klang doch vielversprechend!



Alle waren entzückt von dem traumhaften Fleckchen Erde, auf dem wir nun auch morgen noch entspannen können. Nach dem Einparken und Stromanschließen, was etwas Improvisationstalent erforderte, traf man sich nach und nach auf der schattigen Terrasse über dem Okavango.

Während Barmann Christoph abwechseln Rock Shandys mixte und Faßbier zapfte, nahmen wir die Blicke nicht vom anderen Ufer.

Dort drüben im West-Caprivi tauchten Hippos, Impalas und Warzenschweine auf, um am Fluß zu trinken.

Unser ganz persönliches “Wasserloch“, an dem wir Tiere beobachten konnten, ohne auf Jeepsafari gehen zu müssen. Und dann erschien er! Der erste Elefant der Herde, der nachschauen wollte, ob die Luft rein ist.

Immer wieder ein Erlebnis zum Niederknien, wenn dann lautlos und unfaßbar schnell die ganze große Elefantenfamilie wie aus dem Nichts plötzlich einfach „da“ ist. Wir freuen uns ungemein, an solch einem Traumplatz morgen unseren Ruhetag genießen zu dürfen.


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