Wir mußten alle paar Kilometer anhalten und wurden gefragt: „Woher? Wohin? Warum? Wieso?" Manchmal hielt der Polizist uns allerdings auch eine Laserpistole vor die Nase und zeigte die gemessene Geschwindigkeit. Dazu muß man wissen, daß es in Tansania fast keine Schilder gibt, die geschlossene Ortschaften ankündigen, und häufig nur Schilder, die die Aufhebung einer Geschwindigkeitsbegrenzung anzeigen. Der Beginn der Begrenzung erschließt sich nicht. Einige Teams tappten in solche Meßfallen und gingen sehr unterschiedlich damit um.
Der weibliche Teil des Gitz-Teams zum Beispiel schaute den Polizisten sehr unschuldig an und versicherte, demnächst langsamer zu fahren. Schon drückte er alle Augen zu. Einige Teams zahlten brav ihre Strafe, der Reiseleiter versuchte (so war gerüchteweise zu vernehmen...) sein Strafmandat dem Kuga-Chef Olaf mit der Spesenabrechnung unterzujubeln und dann war da noch das Promo-Team, das in reinstem Schwizerdütsch dem Polizeibeamten erklärte, daß es absolut kein Englisch verstehe und gar nicht wüßte, um was es geht. Irgendwann gab der Polizist frustriert auf und winkte sie durch.
Dann gab es die Variante von Polizeiposten, an denen gefragt wurde, ob wir denn Warndreicke, Warnwesten und Feuerlöscher an Bord hätten. Auch hier kamen die unterschiedlichsten Geschichten zusammen. Die ganz Cleveren hatten alles vorschriftsmäßig dabei. Manch einer mußte allerdings am Straßenrand seine gesamte Ladefläche umkrempeln, um den Feuerlöscher zu orten. Andere zahlten zu ihrem Ticket für zu schnelles Fahren auch noch eine Strafe für das Nichtvorhandensein eines „fire extinguishers".
Das Renault-Team kaufte den Polizisten (falls es überhaupt welche waren) einen verbeulten Feuerlöscher ab.....immerhin sind Karin und Manfred bei den nächsten Kontrollen in Zukunft immer fein raus! Und das ISO-Team diskutierte so lange mit dem Polizisten, der den Preis für das Strafmandat zwischenzeitlich von 30.000 auf 15.000 tansanische Schilling herunter setzte, bis er keinen Widerstand mehr leistete als Hans-Hermann langsam anfuhr und dann ohne Bezahlung davonzog.
Alles in allem kostete der Tag die Camp Challenger heute 120.000 tansanische Schilling. Morgen werden die Karten wieder neu gemischt. Wer weiß, wer von uns dann zur Kasse gebeten wird..... Letztlich kamen wir alle gesund und munter im Camp an und fanden reichlich Platz auf gepflegten Rasenflächen und heiße, sehr saubere Duschen. Das Wasser wurde wieder einmal mit Holzbefeuerung erhitzt, die Lampen wurden aus kleinen Solarzellen gespeist. Mit einfachen Mitteln ein Top-Platz! |