Samstag, 26. April 2014 
 

Fahrtag 16: Mbeya - Iringa 299 Kilometer

Was einem so alles auf der Straße begegnet.....

.....und manchmal das Fortkommen erschwert. Wieder liegt ein relativ anstrengender Fahrtag hinter uns. Für die knapp 300 Kilometer benötigten wir satte 6 (sechs!) Stunden. Zunächst mußten wir uns durch das wirre Treiben der Stadt Mbeya hindurchkämpfen. Links und rechts der Straße wird gehandelt, es gibt Geschäfte aller Arten und auch die Straßenränder sind stark belebt. Man findet landestypische "Shopping Center", Imbissbuden und Frisörsalons.

Manchmal muß man sich die Straße mit langhornigen Rindern teilen oder auch mit bunt gekleideten Frauen. Beides lenkt natürlich vom fließenden Verkehr ab.

Ab und zu kommt man an Bushaltestellen vorbei, an denen das Leben ganz besonders pulsiert. Die Überlandbusse fahren viele Stunden lang und fliegende Händler versuchen, den Reisenden Erfrischungsgetränke, Obst und Nüsse zu verkaufen.

Wenn man es geschafft hat, das Menschengewirr an solchen Stellen unbeschadet zu passieren, dann kann es durchaus geschehen, daß hinter der nächsten Kurve große Äste auf der Fahrbahn liegen, die als Warndreiecke dienen und signalisieren, daß hier wieder einmal ein Lastwagen liegen geblieben ist.

Also, aufgepaßt - und vorsichtig vorbei!

Hat man auch diese Gefahrenstelle gemeistert, dann sollte man die Augen bestens offen halten und nach Möglichkeit die riesigen Löcher im Asphalt umfahren, die sich überall unverhofft auftun. Auch das Gegenteil zwingt zum Bremsen. Manchmal fehlt nicht etwa ein Stück Straße, sondern es ist irgendwie zu viel Material im Weg. An den Ortsein- und Ausgängen sind die berüchtigten Verlangsamungs-Schwellen eingebaut, die bei Nichtbeachtung auch zu Achsenbruch führen könnten.

Wer meint, viel mehr Hindernisse kann es gar nicht geben, der kennt die tansanische Polizei noch nicht. In jeder Ortschaft, an jeder Ecke lauern Police Checkpoints und Police Roadblocks. Selbstverständlich halten wir uns alle sklavisch an die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten von 50 km/h innerorts und 80 km/h außerhalb geschlossener Ortschaften.....wie es in der deutschen Verkehrssprache heißt.

Hier künden häufig keine Schilder den Beginn einer Stadt an, man muß selbst herausfinden, wann die 50er-Zone gilt. Wir haben uns als Faustregel vorgenommen, abzubremsen, sobald die ersten Häuser auftauchen. Daher konnten wir mit ruhigem Gewissen an alle Polizeikontrollen heranfahren.

Allerdings ist die Polizei in Tansania darauf spezialisiert, wild mit Radarpistolen in der Gegend herumzufuchteln, Autos anzuhalten - bevorzugt mit weißen (sprich zahlungsfähigen) Insassen - um dann dem Fahrer eine viel zu hohe rot aufleuchtende Zahl auf dem Gerät vor die Nase zu halten. In der Regel ist es eine 67 auch wenn man genau weiß, daß man die 50 nicht überschritten hat.

Unsere Reiseteilnehmer hatten heute größtenteils das zweifelhafteVergnügen, dieses Prozedere kennenzulernen. Einige diskutierten und fuhren dann energisch weiter, andere handelten ihre "Strafe" von 60.000 Tansanische Schilling auf 10.000 herunter, was ungefähr 4,40 € entspricht. Und wir, wir hielten meist schon gar nicht mehr an, wenn sich uns ein Polizist in den Weg stellte oder fuhren zumindest nach kurzem energischen Verneinen eines Vergehens einfach weiter und ließen den echten oder auch falschen Polizisten (man weiß es manchmal nicht so genau....) einfach stehen. Immerhin hatten wir vor zwei Jahren bereits intensives Training im Umgang mit der Polizei Tansanias.

Nun können morgen alle Reiseteilnehmer ihre Methoden im Verhalten gegenüber den Uniformierten weiter verfeinern. Eine neue Fahretappe liegt vor uns und wie wir die Sache einschätzen, wird uns wieder alles mögliche auf der Straße begegnen.....


 

 

 

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