Dienstag, 26.07.2011

 

In Worms am Rhein

Nach 16 Tagen im lieblichen Sankt Martin sind wir heute umgezogen und wohnen nun ein Stückchen rheinabwärts in der geschichtsträchtigen Stadt Worms. Wer jetzt befürchtet, daß wir daraus gleich wieder eine lehrreiche Fortbildung veranstalten, der irrt. Na ja, vielleicht ein ganz klein bißchen Kultur nebenbei . . .

Der Stellplatz in der Kastanienallee (...wer unseren Tagesbericht von gestern gelesen hat, der muß jetzt doch an schicksalhafte Fügung glauben!), der Stellplatz in Worms also . . . ist nix Besonderes. 30 Mobile können hier nur etwa 100 m vom Rhein entfernt für 4 € stehen, Strom gibt es auch aber keinen Wasserblick. Mittelruhig, mittelhübsch, mittelprächtig nah an der Innenstadt. So kann man es zusammenfassen.

Wir sind natürlich gleich losgebummelt, um die ganzen historischen Stätten zu besuchen oder zumindest die Denkmäler, die daran erinnern. Nicht zu übersehen ist das Lutherdenkmal, das seit 1868 auf die berühmte Rede Bezug nimmt, die der Reformator 1521 auf dem Reichstag vor Kaiser Karl V. gehalten hat:

„Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen"

Ganz in der Nähe steht der prächtige Kaiserdom. Leider läßt er sich nicht im Ganzen fotografieren und außerdem ist ein Teil des Nordportals gerade in Verhüllung. Das gußeiserne Modell zeigt in etwa die gewaltigen Ausmaße. Im Inneren wird man von dem prächtigen Hochaltar des Barockbaumeisters Balthasar Neumann geradezu erschlagen.

Die „Nibelungenstadt" Worms, wie sie häufig genannt wird, schafft es aber insgesamt nicht wirklich, ihre Schätze richtig in Szene zu setzen. Viele Häuser der Innenstadt sind Betonbauten, die die hübschen alten Gebäude geradezu erdrücken. Der „Siegfriedbrunnen" z.B. geht auf einem häßlichen Betonplatz verloren. Ganz in der Nähe ist aber sowieso der Eispalast mit seinen unzähligen süßen Sorten die viel größere Attraktion und so vertreiben wir uns dort die Wartezeit während eines kurzen Schauers.

Dann aber müssen wir auch noch Vater Rhein begrüßen und an seinen Ufern wird Worms dann doch wieder zur Nibelungenstadt, denn wir treffen auf Hagen, wie er gerade dabei ist, den Nibelungenschatz im Fluß zu versenken. Und so schließt sich der Kreis, denn gleich um die Ecke wartet unser rollendes Zuhause auf uns.


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