Mittwoch, 26. September  2018
Wir sind gerade in Mashhad

 

 

Zum Tanken in den Iran!

 

Diesen Ratschlag können wir jedem geben. Leute, kommt zum Tanken in den Iran und bringt noch einen Reservekanister, damit es sich lohnt! Wir sind heute wunderschön durch die Berge gefahren und haben beim Anstieg auf knapp 2000 Meter Höhe einiges an Diesel verbraucht, um Platz zu schaffen im Tank.

 

 

Tomi und Maja sind mit ihrem Bimobil sogar noch weiter vorgedrungen in ein traumhaft schönes Tal und haben uns faszinierende Fotos mitgebracht. Herzlichen Dank dafür!

 

 

Wo Wasser ist, da ist auch Leben. Also folgten sie dem Verlauf dieses Tals, um zu sehen,

wie die Menschen hier wohnen.

 

 

Von weitem war eine große Schafherde auszumachen. Wo Schafe sind, da sind auch Schäfer.

 

 

Und tatsächlich! Auf Eseln ritten die Männer entlang der schmalen Pfade und kümmerten sich um ihre Tiere.

 

 

Wo Schäfer sind, da müssen auch irgendwo ihre Familien wohnen. Mitten in den Bergen lag wunderbar versteckt ein kleines Dorf.

 

 

Die Häuser in der Provinz Nord-Khorassan erinnern durch nichts an die Bauweisen der Länder, durch die wir bisher gereist sind.

 

 

Sie sind extrem angepaßt an diese Bergregion des Kopet-Dagh-Gebirges. Wie immer faszinierend, wo auf dieser wunderbaren Erde überall Menschen ihre Heimat haben.

 

 


Der Iran ist erstaunlich weltoffen.

Auf den Verkehrsschildern ist alles zweisprachig ausgewiesen. Mit Englisch kommt man hier ganz gut durch. Wir übten unterwegs die Schriftzeichen der Zahlen und wissen nun schon, daß ein kopfstehendes Herz eine Fünf bedeutet.

Und wir haben gelernt, daß Höchstgeschwindigkeiten im Iran nach Tageszeit variieren.

 

Dann steuerten wir eine Tankstelle an, von der Reiseleiter Alex gemeldet hatte, daß sie Euro 4 - Diesel verkauft. Also den feinen Kram für unsere modernen Motoren! Zunächst dachten wir, wir könnten unseren Augen nicht trauen: Bierwerbung an Tankstellen? Und noch dazu im alkoholfreien Iran? Schnell stellte sich heraus, daß es sich um Fruchtsaft handelt. Nach weniger als 24 Stunden im Iran schon eine Fata Morgana? Das kann ja heiter werden......

 

 

Der Anblick der Tankanzeige an der Zapfsäule war dann definitiv ein solches Trugbild, oder?

16.754 Tuman für 27,59 Liter.

Zehn Rial entsprechen einem Tuman.

Diese 167.540 Rial sind umgerechnet etwa 1,10 Euro. Für 27 Liter Diesel! WAHNSINN !

 

Seit etwa drei Monaten ist der ohnehin inflationsgebeutelte Rial extrem gefallen. Von 50.000 auf 150.000 Rial zu einem Euro. Jörn ließ daraufhin mal schnell im Schrauberviertel seine Windschutzscheibe auswechseln, die einen Steinschlag erlitten hatte. Innerhalb von 30 Minuten war die neue Scheibe drin, die man auch im Tausch gegen einen Apfel und ein Ei hätte bekommen können.

 

 

Viele Ersatzteile sind in irgendwelchen Lagern schnell und unkompliziert zu finden. Überall stehen natürlich auch genügend Jungs rum, die die Szene gespannt beobachten. Zumal alle drei Teamfahrzeuge heute gleichzeitig in der Werkstatt waren.

 

 

Die Mechaniker bemühten sich redlich, die Ursache für Alex Zündungsproblem zu finden und tauschten nebenbei am zweiten Teamfahrzeug den Dieselfilter aus. Alle anderen Arbeiten der Firma standen still. Zwischendurch stand alles still, weil Mittagspause war. Dann verteilte der Meister kleine Gläschen mit roter Flüßigkeit. Sah aus wie Likör, schmeckte aber wie konzentrierter Fruchtsaft. So ein Werkstatt-Tag im Iran ist auch eine interessante Erfahrung!

 

 

 

Derweil kümmerte sich der sympathische lokale Guide und Iran-Dauerbegleiter Amin um die bereits auf dem Stellplatz eingetroffenen Tour-Teilnehmer.

So war für alle gesorgt.

Wer mit dem Taxi am Abend die zweitgrößte Stadt Irans erkunden wollte, bekam einen handgeschriebenen Zettel mit Adresse und Telefonnummer des Campingplatzes ausgehändigt, damit der Fahrer auch den Rückweg findet.

Wie man sieht, war der erste Tag in diesem spannenden Land bereits voller Leben!


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