Sonntag, 27. Oktober 2024


Wir sind gerade im Skukuza Rest Camp


Reisen sollte nur ein Mensch, der sich ständig überraschen lassen will


Selten paßt der Spruch so gut, wie wenn man sich auf eine Abend-Safari begibt. Noch dazu, wenn es den ganzen Tag über heiß bis sehr heiß ist und man umgeben von Wetterleuchten in den Afrikanischen Busch fährt.


Unser heutiger Ruhetag begann mit einem geselligen Frühstück unter einem ausladenden Schattenbaum.



Eine kleine Affenhorde besuchte uns zwischendurch und verkroch sich im Schatten unter unseren Wohnmobilen.



Und dann stiegen wir irgendwann ein in den Safari-Wagen voller Vorfreude auf das, was kommen sollte. 

Die erfahrenen Guides bekommen von Kollegen häufig Informationen, wo sich gerade ein paar Nashörner aufhalten oder ein Löwenrudel gesichtet wurde. 

Außerdem fahren sie unwegsame Nebenstrecken, die wir uns mit den Wohnmobilen nicht antun wollen.



Schon bald sahen wir das typische Bild der afrikanischen Buschlandschaft: 

Zebras und Giraffen!



Dann begegneten wir einem Pack Wildhunde, die am frühen Abend auf Beutezug gingen.



Auch eine kleine Elefantenherde direkt am Wegesrand machte uns Freude.



Dann fuhr der Geländewagen in einen Sandweg hinein, den wir mit unseren Wohnmobilen nicht angesteuert hätten. Und plötzlich erschienen wie aus dem Nichts: Eine ganze Familie Nashörner. Sie leben vorwiegend hier im südlichen Teil des Krügerparks und sind durch Wilderei nach wie vor stark gefährdet. Es hat schon etwas Mystisches, diese wuchtigen Tiere in freier Wildbahn zu sehen, die vielleicht in gar nicht so langer Zeit ausgestorben sein werden.



Es ging immer mehr auf den Sonnenuntergang zu. Für die Nashörner war schon fast nicht mehr genug Licht, um ein einigermaßen scharfes Foto zu schießen.


Jetzt aber wurde es dunkler und dunkler. Als die Fahrerin unseres Safari-Wagens plötzlich in einem trockenen Flußbett mehrere Löwinnen entdeckte, mußte sie mit einem kleinen Scheinwerfer in deren Richtung leuchten, damit wir sie sehen konnten.




Immer mehr Löwenweibchen formierten sich zu seiner schweigenden Einheit, die offensichtlich miteinander auf Jagd gehen wollte. 

Wir wurden Zeugen der Rudelbildung. 


Währenddessen schwand das letzte Tageslicht. 


Auf leisen Sohlen schlichen die Löwinnen an uns vorbei - ungestört von unserem Jeep und den anderen, die inzwischen auch eingetroffen waren.


Mit angehaltenem Atem verfolgten wir das Geschehen, bis die Raubkatzen im Unterholz verschwanden.



Alle waren glücklich und zufrieden mit dieser Sunset-Safari und so freuten wir uns bereits auf das leckere Abendessen, das wir im Geiste schon bestellt hatten auf der schönen Außenterrasse des Restaurants in unserem Camp. Die Jeep-Fahrerin schlug den Rückweg ein und keiner ahnte, daß sich hinter dem Wetterleuchten in der Ferne ein handfester Gewitter-Sturm verbergen sollte.


Die Blitze wurden immer heftiger und als wir noch eine halbe Stunde Weg vor uns hatten, schlug das Wetter so richtig über uns zusammen. Wir hielten Hüte und Brillen fest, versuchten Kameras mit dem eigenen Körper zu schützen und nahmen in etwa die Haltung ein, die im Flugzeug für eine Notlandung empfohlen wird. Zwei sehr schmale Brücken mußten bei tiefster Dunkelheit, heftigem Sturm und sintflutartigem Regen noch überquert werden, bevor das Camp auch nur annähernd in greifbare Nähe kam. 


Die Teilnehmer der Safari konnten sich nur schreiend verständigen, weil der Sturm in dem offenen Wagen derart heulte, daß unsere Stimmen verschluckt wurden. Irgendwann erreichten wir die Einfahrt zum Camp und waren dankbar, daß kein größerer umgestürzter Baum unsere Fahrbahn versperrt hatte. Im Camp herrschte Chaos. Überall abgebrochene riesige Äste, teilweise auf Wohnwagen liegend oder auf den Wegen niedergestreckt. 


Kein trockener Fetzen Kleidung war uns geblieben. 

Trotzdem gab Dieter die Devise aus: 


„Umziehen und dann doch wie geplant ins Restaurant!“


 Schließlich lockte das Châteubriand, das wir so schnell nicht wieder serviert bekommen würden.



Gesagt - getan! Die Terrasse über dem Fluß, die tags zuvor noch so eine wunderbare Kulisse für unser Dinner abgegeben hatte, glich einem Trümmerfeld. Aber drinnen gab es noch einen Tisch für uns, an dem wir köstlich speisten, worauf wir uns schon den ganzen Tag gefreut hatten.



Mann oh Mann! Wie sagt Ulrike immer:


 „Das hätten wir daheim auf dem Sofa nicht erlebt.“



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