Samstag, 27. Januar  2018
Wir sind gerade in Khorixas

 

Unsere Afrika-Reise hat einen weiteren Höhepunkt gefunden:

Vier Tage Etosha-Pfanne!

 

Wir könnten jetzt unzählige Tierfotos zeigen - eines schöner als das andere - denn für einen Fotografen sehen seine Tieraufnahmen aus wie für eine Mutter die ersten Babybilder. Es gab Motive ohne Ende in dem trockenen, steinigen Naturpark. Was darf‘s sein? Drei trinkende Zebras oder lieber drei trinkende Giraffen?

 

 

Giraffen auf hohen Beinen oder lieber Flamingos auf ihren Stelzen?

 

 

Die Wasserlöcher waren umgeben von Tierherden. Einmal zählten wir über 50 Giraffen zur selben Zeit.

 

 

Als wir sie fasziniert eine Stunde lang beobachteten, gelang uns ein Foto mit Babygiraffen.

 

 

Auch die Elefanten hatten viele Jungtiere. Abends saß die Gruppe meist an den campeigenen Wasserlöchern und es entbrannte fast ein Wettstreit darüber, wer die besseren Nerven hat, die größere Geduld, das beständigere Sitzfleisch. In Halali zum Beispiel erschien drei geschlagene Stunden lang nicht ein einziges Tier. 

 

Wir hatten uns eingerichtet mit Kaltgetränken und Sitzkissen und sahen die Sonne unter- und den Mond aufgehen. Es gilt ein ungeschriebenes Gesetz am Wasserloch: Man sitzt mucksmäuschenstill und harrt der Dinge. Insofern kann man sich noch nicht einmal die Zeit vertreiben mit einer Diskussion über die jüngsten Bundesliga-Ergebnisse......

 

 

Nach und nach gaben viele aus der Gruppe auf als die Dunkelheit herein gebrochen war und machten sich auf den Rückweg zu ihrem Wohnmobil. Die wenigen, die ausharrten, wurden belohnt. Es schnaubte nämlich plötzlich etwas in der Ferne und man konnte die Fußtritte von Hufen auf Steinen deutlich hören. Es erschien - Vorhang auf (!) - ein einsames Nashorn.

 

 

Die Aufregung war groß! Der Koloss tapste um die Wasserstelle und für manch einen war es tatsächlich die erste Nashorn-Sichtung. Toll! Fast gleichzeitig erschien lautlos eine Elefantenherde, erfrischte sich und verschwand genauso lautlos in die andere Richtung.

 

 

Man mußte nicht unbedingt am Wasserloch sitzen. Auch sonst ergaben sich überall aufregende Tiererlebnisse. Wie zum Beispiel dieses Chamäleon, das bilderbuchmäßig seine Farbe je nach Hintergrund änderte.

 

 

Tagsüber fuhren wir mit unseren rollenden Ferienwohnungen durch die karge Landschaft immer auf der Suche nach einer Raubkatze.

Brigitte & Hugo kamen ganz nah an einem stattlichen Löwenmann vorbei, was Brigitte noch am Abend einen Schauer über den Rücken jagte.

Ja, so schön ist Afrika!

 

 

Im Camp Okaukuejo befindet sich ein ganz besonders attraktives Wasserloch. Unseren dortigen Ruhetag nutzten viele mit entspanntem Sitzen auf den Beobachtungsposten.

Hier lernt man, was Ruhe bedeutet....und entschleunigen.....und fast schon meditatives Entrücken.

Wo und wann fühlt man sich sonst schon zufrieden und angefüllt beim Anblick einiger verstreuter Steine im letzten Tageslicht ?

 

 

Und wenn man lang genug wartet, dann kommt eben doch noch eine Elefantenherde vorbei....

 

 

Ein Tag geht fließend in den nächsten über. Meistens sind nachts die Letzten am Wasserloch auch die Ersten am nächsten Morgen. Das Wasserloch hat sich praktisch nicht verändert. Und doch, wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man die gut getarnte Zebraherde am anderen Ufer.

 

 

Alle Tiere wollen zum Wasser. Die Zebras zögern lange und schauen sich nervös um. Sollte da etwa doch ein Löwe auf der Lauer liegen? Irgendwann kommt die Herde zum Trinken und Plantschen. Keine Gefahr! Keine Raubkatzen in der Nähe!

 

 

So in etwa ist die Zeit in der wunderbaren Etosha-Pfanne vergangen. Am Morgen des letzten Tages fiel die Lichtmaschine eines unserer Fahrzeuge aus. Unser Mechaniker Howard setzte eine Rettungsaktion in Gang. Er telefonierte mit der Zweigstelle in Windhoek. Dort war zwar keine Lichtmaschine auf Lager aber in Afrika ist man erfinderisch. Flugs wurde eine aus einem anderen Fahrzeug ausgebaut und mit einem Expressfahrzeug bis in die Wildnis der Etosha-Pfanne geliefert. Howard legte sich unter den auf zwei Betonsteinen „aufgebockten“ Wagen und baute das neue Teil ein. Bravo!

Nach vier ganzen Tagen mußten wir weiter ziehen und machten uns langsam aber sicher auf den Weg Richtung Atlantik.


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