Samstag, 27. April 2013

Ruhetag: Sankt Martin, Regen 7 Grad

Der Überraschungsjürgen
 

Dauerregen war angekündigt und Dauerregen haben wir bekommen. Wir hatten uns auf einen Indoor-Tag mit Büroarbeit eingestellt, denn bei solchem Wetter gehen nur die Hundebesitzer nolens volens vor die Tür.

Wir wollten den Tag aussitzen und erwarteten nicht viel von diesem 27. April 2013. Ab morgen ist wieder besseres Wetter angesagt und dann wollen wir endlich die Stöcke und Wanderschuhe auspacken und durch den Pfälzer Wald streifen.

Die Ziele dazu brachte uns der liebe Jürgen und gleichzeitig machte er so aus einem unscheinbaren grauen Samstag unerwartet einen Freudentag. Und das kam so: Gegen Mittag klopfte es unverhofft an unsere Tür und herein kam Jürgen aus Neuhofen bei Mannheim. Er ist der Weltmeister im Letterboxing. Mit seiner Frau Britta hat er über 600 Letterboxen gehoben und 20 eigene bereits gelegt. Wir hatten früher auch schon gemeinsam nach Letterboxen gesucht und so kannte er unsere Leidenschaft für dieses Hobby. Als er im Internet las, daß wir in der Pfalz sind, setzte er sich gleich ins Auto und düste los.

 

An anderer Stelle haben wir schon mehrfach erklärt, was es mit unserer Freude am Suchen von Letterboxen auf sich hat. Für alle, die sich erst später zugeschaltet haben auf diesem Sender hier eine kurze Erklärung:

Auf  www.letterboxing-germany.de  findet man die Anleitungen zur Suche einer versteckten Box zum Herunterladen. Die Plastikschachteln werden mitsamt Logbuch und Stempel irgendwo auf der Welt - bevorzugt jedoch im Pfälzer Wald - ausgelegt. Der sogenannte Placer schreibt eine mehr oder weniger aufwendige Wegbeschreibung gespickt mit Rätseln und Aufgaben, die nach mehr oder weniger langer Zeit und mehr oder weniger zurückzulegender Wegstrecke zum Zielort und damit zum Versteck führt. Hat der eifrige Letterboxer das Objekt seiner Begierde geortet, drückt er sich als Trophäe den Stempelabdruck in sein persönliches Logbuch und hinterläßt einen Abdruck seines eigenen Stempels im Büchlein der Box, bevor er sie wieder an ihren geheimen Ort zurücklegt.

Wer jemals eine Box gesucht und gefunden hat, wird bei Öffnung derselben mit dem Letterbox-Virus infiziert und ist danach unheilbar angesteckt wie früher die Grabräuber der alten Pharaonengruften.

Jürgen brachte uns nun frisches Futter, um die Flamme der Sehnsucht nach neuen Stempeln am Leben zu halten. Er hatte nämlich zusammen mit Britta seit unserem letzten Besuch in Sankt Martin drei neue Letterboxen in dieser Region versteckt. Nach vielen erzählten Geschichten, die uns gegenseitig auf den neuesten Stand brachten, verabschiedete sich Jürgen in der Gewißheit, daß wir uns morgen auf den Weg machen werden, die erste Box zu heben - unabhängig davon, wie das Wetter sein wird.


 

 

 

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