Dienstag, 27.09.11

 

Der Nächste bitte!

Stuttgart haben wir nach neun Tagen am Vormittag wieder verlassen. Anstatt eines Rummel-Rabatts oder eines Nacht-Unruhe-Nachlasses mußten wir sogar noch Zuschlag zahlen, dafür daß wir das Cannstatter Volksfest direkt im Vorgarten hatten.

Wir dachten uns trifft der Schlag als der Campingplatz-Chef 10 Euro pro Person verlangte + 7,50 Euro für den Stellplatz (den wir uns mit einem anderen Wohnmobil teilen mußten, denn zum Volksfest wird dicht bei dicht gestellt!) + Strom.
Wie gut, daß das Baby nicht zu lange auf sich warten ließ. So konnten wir heute schon nach Heidelberg zum Tropeninstitut der Uniklinik fahren, um uns wegen der für Afrika benötigten Impfungen beraten zu lassen.

Die Impfsprechstunde findet nur dienstags und mittwochs für jeweils zwei Stunden statt und dementsprechend überfüllt war das Wartezimmer. Da wir seit bestimmt zehn Jahren nicht mehr beim Arzt waren - TOI TOI TOI wo ist das Holz zum Draufklopfen? - war es eine ganz ungewohnte Situation. Wir waren Nummer 17 und 18. Nach einer dementsprechend langen Wartezeit kümmerte sich der Afrika-Experte Doktor Kratochwill um uns. Am liebsten hätte er uns wohl auf der Afrika-Rundreise begleitet. Jedenfalls fand er die Planung sehr spannend. Er riet zu Impfungen gegen Gelbfieber, Hepatitis A+B, Tollwut, Typhus, Tetanus, Diphtherie, Polio und Pertussis. Mit anderen Worten er riet zu Impfungen gegen alles außer Meningokokken und Japanische Encephalitis.

Gesagt getan: Heute bekamen wir jeder zwei Spritzen: gegen Hepatitis und Tollwut.

Und wer guckt jetzt entspannter?

Da gegen Tollwut nach 7 Tagen die zweite Dosis verabreicht werden muß und bei den Apotheken derzeit der Impfstoff ausgegangen sein soll, müssen wir uns auch diese Injektion hier in Heidelberg abholen, denn das Tropeninstitut zapft geheime Quellen in Frankreich an. Das bedeutet für uns: Wir bleiben erst einmal in der Nähe.

Einen Stellplatz hat Heidelberg nicht. Heute Nacht stehen wir aber in himmlischer Ruhe und völlig umsonst in der Tiergartenstraße nähe Uniklinik. Dort gibt es mehrere kleine Parkfelder, die nicht reglementiert und auch sonst gut geeignet sind. Für morgen sehen wir weiter.
Heute nach mehreren Stunden, die wir bei 26 Grad C und traumhaftem Spätsommerwetter in geschlossenen Räumen verbracht hatten (zunächst auf der Autobahn und dann im Wartezimmer), wollten wir einfach nur raus. Am Neckar entlang mit dem Fahrrad in die Altstadt! Direkt am Fluß gibt es die Uferstraße, die als Sackgasse nicht sonderlich befahren ist und in der auch einige Womos standen. Zufahrt ist über die Posseltstraße. Das wäre also auch ein heißer Tipp.

Vom Ufer aus wirkt Heidelberg wie Locarno. Große Schiffe liegen im Wasser, Segelboote schippern herum und im Hintergrund die Berge.

Das Schloß ist leider gerade eingerüstet. Sieht aber trotzdem wie ein verlockendes Wanderziel aus. Allerdings hat der Onkel Doktor vor zu viel körperlicher Aktivität nach der Impfung gewarnt....


Nach oben