Dienstag, 27. November  2018
Wir sind gerade im Eungella Nationalpark

 

Biologisches Kuriosum hält sich versteckt

 

Eigentlich hätte über diesem Bericht ein ganz anderes Foto prangen sollen.

Ein Schnabeltier auf Futtersuche!

Das war der Plan. Um diese sehr seltene Gattung der eierlegenden Säugetiere sehen zu können, sind wir in den Eungella Nationalpark gefahren. Das Halten in Gefangenschaft gelingt so gut wie gar nicht und die Anforderungen an einen natürlichen Lebensraum sind komplex. Fast nur hier im sauberen Wasser des Broken Rivers hat man die Chance, dieses „Ursäugetier“ zu erspähen.

 

Über größtenteils unspektakuläre schnurgerade wenig befahrene Straße führte unser Weg gen Norden. Dann machten wir einen Linksschlenker durch das grüne Pioneer Valley, um uns auf 700 Meter Höhe zum Eungella Nationalpark hinauf zu arbeiten. Von Ferne konnte man die Rauchschwaden eines Waldbrandes erkennen. Da dies in Australien allerdings zum Alltag gehört, waren wir nicht weiter beunruhigt.

 

 

Auf 10 Kilometern wand sich die Straße in unzähligen Serpentinen durch den Regenwald in die Höhe.

 

 

Wieder fuhren wir durch üppige Vegetation und freuten uns schon auf den Besuch in diesem

außergewöhnlichen Nationalpark.

 

 

Von einem Aussichtspunkt konnten wir einen Blick zurück werfen in das unter uns liegende Tal. Sollte das Feuer inzwischen an Kraft und Umfang zugenommen haben? Wir fragten den Ranger im Nationalpark, der für unseren Campingaufenthalt zuständig war. Oskar, ein ausgewanderter Österreicher, blieb ganz cool und versicherte uns, daß dieses Feuer bereits seit einer Woche wüten würde und keine Gefahr bestünde.

 

 

Na, dann! Dann konnten wir uns ja getrost dem eigentlichen Zweck dieses Aufenthalts im Eungella Nationalpark widmen. Wir gingen auf Schnabeltier-Suche. Der Platypus soll angeblich in der Dämmerung auf Futtersuche gehen und dabei gut zu erkennen sein.

 

 

Leider schafften es nicht alle, bis zur Dämmerung im Ziel zu sein. Das Feuer hatte sich inzwischen viel weiter ausgebreitet und war bis zur einzigen Zufahrtstraße vorgedrungen. Einige Tour-Teilnehmer schafften es gerade so, auf der bereits brennenden Straße weiterzukommen. Andere - nur wenige Minuten später - wurden von den Feuerwehrleuten zurück gewiesen, als es kein Durchkommen mehr gab.

 

Wie in solchen Ausnahmesituationen häufig, gibt es hoch oben im Eungella Nationalpark kein Handynetz und kein Internet. Nachdem weniger als die Hälfte unserer Fahrzeuge im Ziel eingetroffen war, mußten wir uns auf Umwegen einen Internetzugang beschaffen, um per WhatsApp Kontakt zu den Teilnehmern jenseits der Feuerwand aufnehmen zu können.

Plan B mußte in Gang gesetzt werden, Unterkünfte organisiert und eine Bestandsaufnahme gemacht werden, damit uns keiner aus der Gruppe verloren geht.

 

Letztlich fanden alle einen guten Übernachtungsplatz. Und vielleicht ist die Wahrscheinlichkeit, hier oben einen Platybus zu sehen nur unwesentlich größer als beim Rest der Truppe. Zumindest konnte keiner aus unseren acht Fahrzeugen Erfolg melden. In der Morgendämmerung werden wir noch eine weitere Chance haben. Schau‘n wir mal! 

 

Unsere größere Sorge gilt dem Feuer. Wird es sich morgen so weit verzogen haben, daß die Straße im Tal wieder passierbar sein wird? Wir stecken hier oben jedenfalls in einer Sackgasse. Entweder läßt die Feuersbrunst nach oder wir sind gefangen. Keine andere Straße führt hinaus aus dem Eungella Nationalpark.

ES IST UND BLEIBT SPANNEND! 

Fortsetzung folgt!


zurück zum Reisebericht "Australien 2018" ⇒ 

 

 

Nach oben