Montag, 28. Mai 2012

36. Etappe: Arusha - Karatu (Serengeti) 152 Kilometer

Wo Hilfe ankommt!

Wir Camp Challenger durften heute einmal erleben, wie gut es uns geht. Henry und Christl unterstützen nämlich schon seit Jahren hier in Tansania ein Wasserprojekt, das die Pastorin von Crailsheim ins Leben gerufen hat. Es ist Hilfe zur Selbsthilfe, denn den armen Dorfbewohnern wird gezeigt, wie sie Regenwasserbehälter bauen können und auf diese Weise nicht nur Trinkwasser gewinnen, sondern das Land auch vor Erosionen schützen und landwirtschaftlich nutzbar machen.

In Konvoi fuhren wir zu einem Standort dieses Projekts. La Strada Chef Marco Lange schlug das Herz höher, als er seine Fahrzeuge so hübsch aufgereiht in der Landschaft sah.

Über erstaunlich gute Feldwege ging es zu einem kleinen Dorf mitten in Afrika.

Wir waren sehr überrascht und gerührt über den herzlichen Empfang, den uns die Masai mit ihren Gesängen boten.

Der langjährige Leiter des Projekts - ein einheimischer Pastor im Ruhestand - erklärte uns die Funktionsweise des unterirdischen Tanks und zeigte stolz auf die Bäume, die nun wieder wachsen, wo früher karges Land war.

Das ganze Dorf lief zusammen. Die Menschen freuten sich, mit Henry und Christl nun endlich die Menschen einmal persönlich kennenzulernen, die ihre Lebensumstände so entscheidend verbessert haben.

Wir konnten es nicht fassen, wie karg und klein die Hütten waren. Bereitwillig ließen uns die Dorfbewohner in ihre bescheidenen Unterkünfte hinein.

Im Dorf konnten wir einen dieser gestifteten Wassertanks bestaunen, in den über Regenrinnen das kostbare Naß vom Blechdach gesammelt wird. Olaf durfte dort einen Camp Challenge Aufkleber anbringen als Erinnerung an unseren Besuch. Eine viel nachhaltigere Erinnerung wird aber der nächste Wassertank sein, der heute durch Kuga Tours und Reiseteilnehmer gespendet wurde.

Als Zeichen ihrer Dankbarkeit überreichten die Einwohner Henry und Christl Häuptlingsstab und Perlenkette. Dafür öffneten sie nun ihrerseits die rollende Behausung und alle alle kamen, um ein paar neugierige Blicke ins Wohnmobil zu werfen.

Unser "Bild des Tages" (Und Ihr könnt uns glauben, wir hätten noch sehr viel mehr tolle Schnappschüsse gehabt!), das Foto also, das diesen Tag emotional am schönsten wiedergibt, ist die verblüffte Freude im Gesicht der "Wasserfrau". Diese Frau ist im Dorf zuständig für den Tank, der gut verschlossen gehalten wird. Erst demonstrierte sie uns, wie man sauberes Trinkwasser aus ihrem Tank zapfen kann. Dann durfte sie im Wohnmobil des Peggy-Teams erleben, wie fließendes Wasser direkt aus dem Hahn kommt und konnte es kaum fassen.

Die gesamte Crew der Camp Challenge fuhr mit einem Lächeln im Herzen wieder weiter. Es war ein unvergessliches Erlebnis, einmal so hautnah spüren zu dürfen, wie die Menschen im Herzen Afrikas leben und wie dankbar sie für sauberes Trinkwasser sind. Alle kleinen Querelen, die sich manchmal in einer Gruppe ergeben, werden in eine ganz andere Perspektive gerückt. Wir sehen mit eigenen Augen, wie absurd es ist, sich im Camp über Stromanschlüsse zu streiten, wenn in diesem Land die meisten Menschen sowieso ohne Strom und fließendes Wasser leben müssen. Manchmal tut es gut, wach gerüttelt zu werden.


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