Samstag, 28. Oktober  2017
Wir sind gerade im Undara Volcanic Nationalpark

23. Tag / Fahrtag 14: Cairns - Undara Volcanic Nationalpark 271 Kilometer 

 

Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte "wo kämen wir hin"

und niemand ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.......

 

Wir gingen - oder besser fuhren - und kamen in den Undara Vulkanpark.

Dieser Nationalpark liegt im Hochland von Queensland auf 800 Metern und sieht natürlich aus der Luft wunderschön aus, am Boden bemerkt man die Vulkankegel nicht, zumindest dort nicht, wo wir heute übernachten. Dafür findet man auf dem Camp im Busch reichlich Feuerstellen, die unser Franz schon kurz nach der Ankunft zum Leben erweckt hat. Wozu brauchen wir erloschene Vulkane, wenn wir echtes Feuer haben?

 

 

Gestartet sind wir früh am Morgen bei unserer Abfahrt aus Cairns natürlich auf Meereshöhe.

Schon bald schraubte sich die Straße auf etwa 40 Kilometern sehr kurvenreich hinauf bis wir ganze 1100 Höhenmeter überwunden hatten.

Unsere Schweizer und Österreicher müssen sich fast wie zuhause beim Pass fahren gefühlt haben.

 

 

 

In einem seltenen Moment bot sich freie Aussicht ins Tal und wir konnten unter dem Morgen-Schleier erkennen, woher wir gekommen waren.

 

 

Als uns von all der Kurverei fast die Sinne schwanden, waren wir plötzlich oben auf dem Hochplateau angekommen und machten einer gigantischen Würgefeige unsere Aufwartung. In der Nähe des Städtchens Yungaburra, was in der Sprache der Aborigines so viel wie "Feigenbaum" bedeutet, führt ein kleiner Bohlenweg in den Regenwald und ganz plötzlich steht man vor dieser sicherlich viele hundert Jahre alten Würgefeige, im Englischen "Curtain Fig Tree", also Vorhang-Feigenbaum, genannt. 

 

 

Ein Samenkorn der Feige war einst auf einem Wirtsbaum gelandet und dort gekeimt. Die ersten Luftwurzeln bildeten sich und strangulierten bald den Baum, bis dieser abstarb, umkippte und auf einem Nachbarbaum zum Liegen kam. Die Feige produzierte fortwährend Luftwurzeln und diese hängen nun von dem gekippten ehemaligen Wirts-Baum herab wie ein Vorhang. Mit großer Ehrfurcht standen wir vor diesem von den Ureinwohnern verehrten Baumriesen.

 

 

Nach dieser wunderbaren Begegnung machten wir einen Abstecher zu den Millaa Millaa Falls, die schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts von den Menschen zum Baden und Picknicken genutzt werden.

 

 

Die Landschaft hatte sich inzwischen sehr geändert. Aus dem Regenwald wurde fruchtbares Farmland. Von diesem Hochplateau wird fast der ganze Kontinent mit Milch versorgt. Eine entspannte Fahrt durch hügelige Weiden machte allen Freude.

 

 

Auch die angeblich breitesten Wasserfälle Australiens waren uns einen kleinen Abstecher auf Schotterpiste wert. Die Millstream Falls sind zwar nur 13 Meter hoch - oder tief, je nachdem wie man es sieht - aber dehnen sich in die Breite ziemlich aus. Der nette Spaziergang zur Aussichtsplattform brachte Abwechslung in den Fahrtag.

 

 

Einen ganz besonderen Abstecher gönnten sich Karl & Sylvia sowie Peter & Daniela. Sie fuhren durch den kleinen Ort Innot Hot Springs, der auf der Strecke lag, nicht einfach so durch, sondern legten sich genüßlich in die heißen Quellen, die diesem Städtchen seinen Namen gegeben hatten. Sie machten quasi eine "Badekur", bevor sie tiefenentspannt die Fahrt fortsetzten.

 

 

Dann waren wir schon fast im "Anflug" auf den heutigen Übernachtungsplatz, da fielen unglaublich viele Termiten-Hügel entlang der Straße auf. Kilometerweit fanden sich diese Kunstwerke der Natur auf beiden Seiten unseres Weges.

 

 

Als die Straße im Nirgendwo endete, wußten wir, daß wir richtig sind. Nach der belebten Ostküste wollen wir nun das ursprüngliche Australien erkunden. Rote Erde, Buschland.....willkommen im Outback!

 

 

Und nun übernachten wir also auf einem Campingplatz fernab der Zivilisation. Gelegentlich hüpft ein Känguru vorbei und die Tierstimmen um uns herum werden immer lauter, je mehr sich der Tag dem Ende zu neigt. Wir wollen diesen dahergelaufenen Samstag gemeinsam am Lagerfeuer ausklingen lassen, bevor wir uns morgen auf eine heftige Etappe von 629 Kilometern durchs australische Outback machen......

 


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