Montag, 29. Februar 2016
Wir sind gerade in Kapstadt 

Kaprundfahrt: Am südwestlichsten Punkt Afrikas!

Traumwetter in Kapstadt! Womit hatten wir das verdient? Ein ausgefüllter Tag liegt hinter uns. Alle werden hoffentlich vor Müdigkeit gut schlafen......denn......

.......in der letzten Nacht herrschte Partystimmung. Nicht bei unserer Reisegruppe. Die war früh aufgestanden, um pünktlich bei der Fahrzeugabgabe zu sein und danach Kapstadt zu Fuß zu erkunden. Wir alle hätten spätestens ab 22 Uhr die nötige Bettschwere gehabt. Aber (!) unter unseren Hotelfenstern steppte der Bär. Wir wohnen quasi mitten in einer zumindest nachts gut frequentierten Kneipenstraße. Die Musik war so ohrenbetäubend, daß noch hoch oben im fünften Stock die Wände wackelten. Gegen 3 Uhr verstummten zwar die wummernden Bässe, dafür unterhielten sich die gut gelaunten Partygänger lauthals und ausgiebig mitten auf der Long Street. Durch die Dauerbeschallung hatten sie offensichtlich jedes Gefühl für Lautstärke verloren.

Nachdem wir die Dame an der Rezeption morgens gefragt hatten, ob in diesem Hotel jemals jemand ein Auge zu bekommen hätte, fanden wir bei unserer Rückkehr von der Kaprundfahrt in unserem Zimmer Ohrenstöpsel vor. Auch eine Lösung!

Ansonsten ist es ein sehr schickes Hotel mit schön zubereitetem Frühstück und Fenstern, die man theoretisch öffnen könnte, was man praktisch aber erst nach vier Uhr nachts wagen kann.

Wir Reiseleiter hatten mit dem Schlimmsten gerechnet, als wir in den Frühstücksraum kamen. Aber die Tour-Teilnehmer waren alle relativ entspannt und die Rezeption versprach, daß es nur am Wochenende so extrem laut ist. An Wochentagen sei es einfach nur laut. Na, schauen wir mal.

Gut gelaunt versammelten sich alle im Bus in Vorfreude auf's Kap der Guten Hoffnung. Auch dieser Start verlief mit Hindernissen. Bus und unser Stadtführer Peter aus Potsdam waren zwar pünktlich zur Stelle aber das Mikrofon war durch nichts zu überreden, seinen Dienst zu tun. So moderierte Peter die Fahrt entlang der Küste schließlich im Stehen ohne technische Hilfsmittel. Auch hier gab es eine Lösung. So besuchten wir zunächst die Hout Bay. In der kleinen Bucht bieten Straßenhändler ihre afrikanischen Souvenirs an und auch zum Beine vertreten und Kaffee wegtragen bietet sich so ein Zwischenstopp immer an.

Entlang des spektakulären Chapman's Peak setzten wir unsere Fahrt fort. Große Fahrzeuge dürfen diese Küstenstraße nur gegen den Uhrzeigersinn befahren, da sonst Begegnungsverkehr nicht möglich ist.  Die atemberaubende Panorama-Straße war 1915-1922 von Kriegsgefangenen in den Fels gesprengt worden und schlängelt sich bis zu 200 Meter über dem Meer an der Steilküste entlang. Grandiose Ausblicke boten sich den Tour-Teilnehmern!

Am Kap der Guten Hoffnung war natürlich ein Foto-Stopp eingeplant. Was für ein magischer Ort! Fast fünf Wochen lang sind wir durch Afrika gefahren, um dieses Foto machen zu können! Dabei mußten wir uns gegen einen Schwarm Japaner durchsetzen. Kathrin hatte die Gruppe schon vorher eingeschworen, daß es schwierig werden könnte und wir die Sache nur mit Disziplin Ellenbogen hinbekämen. Und genau so war es. Energisches Auftreten und eine laute Stimme halfen dabei, daß hier nun 25 Afrika-Fahrer vom Kap der Guten Hoffnung ihre Lieben daheim grüßen.

Das Kap selbst sahen wir besonders gut bei unserem nächsten Programmpunkt. Wir hielten am Cape Point, dem Kliff, das die Spitze der Kaphalbinsel bildet. Von dort liefen wir hinauf zum Leuchtturm, einige nahmen auch die kleine Zahnradbahn. Die Rundumsicht war grandios.

Eine Kuga-Reise wäre keine Kuga-Reise wenn nicht an solchen herausragenden Orten der Welt auch fürstlich gespeist würde. So kehrten wir ins Two-Oceans-Restaurant ein und ließen uns mit köstlichen Meeresfrüchten verwöhnen. 

Der Name stammt daher, daß man allgemein annimmt, hier am Cape Point würden zwei Meere zusammen fließen: Atlantik und Indischer Ozean. In Wirklichkeit aber treffen zwei sehr unterschiedliche Strömungen aufeinander: Der kalte Benguela Strom und der warme Agulhas Strom. Egal, was sich hier trifft, wir trafen uns zu einem köstlichen Drei-Gänge-Mittagessen.

Und konnten außerdem einen Blick auf das berühmte Kap der Guten Hoffnung werfen, auch Kap der Stürme genannt.......und wen oder was trafen wir noch? Unseren neuen Bus. Die Agentur hatte sofort reagiert und uns einen anderen Bus geschickt, in dem die Tonanlage tadellos funktionierte. Das nennt man Service!

Weiter ging die Fahrt in die nächste Bucht. Hier leben tausende von Brillenpinguinen. Die witzigen Burschen waren nett anzusehen und wir freuten uns, wieder einmal Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu erleben.

Nach so viel Programm machten wir uns auf dem Heimweg, immer den weiterhin unverhüllten Tafelberg in Sicht - den Atlantik zur Linken und die Abendsonne im Rücken! 

Ein letzter Abstecher brachte uns auf den Signal Hill, von wo aus wir einen traumhaften Blick auf die Millionenstadt genießen konnten. Das Fußballstadion der Weltmeisterschaft 2010 ist ein toller Hingucker!

Nach so vielen Erlebnissen sind wir so zufrieden und so erschöpft, daß wir auch bei Musik und offenem Fenster schlafen können. Im Moment spielt sowieso ein brillanter Saxophonist im Lokal gegenüber bekannte Melodien und wir freuen uns über das kleine Konzert. Mal sehen, wie es danach weiter geht.


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