Mittwoch, 29. April 2015
 

Tag 1: Frankfurt - New York 6200 Flugkilometer 

Das Abenteuer kann beginnen

....und in der Tat - es begann abenteuerlich. Die USA schützen ihre Grenzen derart, daß es heutzutage schwieriger ist nach New York einzureisen als im Mittelalter eine Burg zu erstürmen. Schon im Vorfeld hatten wir die verschiedensten Formulare und Einreiseanträge online gestellt und waren dabei ganz schwindelig geworden von den vielen Passnummern und anderen Daten, die es sorgfältigst einzugeben galt. Am Abflugtag in Frankfurt wurden unsere Pässe mehrmals kontrolliert, wir wurden durch einen Nacktscanner geschickt und bei den Sicherheitsschleusen wurde unser Handgepäck in einem Nebenraum auf Sprengstoffspuren untersucht. Da wir auf Nummer sicher gehen wollten, daß die Navis für alle Reiseteilnehmer auch garantiert am Zielort ankommen, hatten wir einen Rucksack voller Geräte inklusive Kabel dabei, was sich auf dem Monitor der Kontrolleure nicht wirklich gut machte.

Aber pünktlich um 11 Uhr hob der Airbus ab, flog fast geräuschlos und fast ohne spürbare Bewegung gen Westen über den Atlantik sozusagen der Zeit entgegen, um schon um 13 Uhr Ortszeit auf dem Kennedy Flughafen in New York zu landen. Toll! So schnell kommt man von Deutschland nach Amerika.....dachten wir!

Als alle Passagiere freudig Richtung Ausgang strömten, wurden wir zunächst einmal vom Flughafenpersonal gestoppt. Die große Ankunftshalle sei dermaßen überfüllt, daß man uns noch nicht hinunter lassen könne. Etwas Geduld bitte. Na, klar!.....dachten wir, no problem.....wir wollen schließlich drei Monate bleiben, da kommt es auf ein paar Minuten mehr oder weniger auch nicht an. 

Aus den Minuten wurden allerdings Stunden, denn als wir die Halle erreichten, mußten wir uns mit Tausenden von Ankömmlingen in langen Reihen schrittchenweise vorwärts bewegen, bis wir endlich vor dem Immigration Officer standen und unsere Fingerabdrücke scannen ließen. Wir wurden fotografiert und befragt warum, wieso, wie lange wir in den USA zu sein gedenken und ob wir Drogen dabei hätten oder einen terroristischen Anschlag planen. Ob wir kürzlich engen Kontakt zu Tieren hatten oder an ansteckenden Krankheiten leiden oder vorbestraft seien. Alles sehr streng und man spürt, daß die Amerikaner in der Hinsicht keinerlei Spaß verstehen. 

Deshalb haben wir es auch nicht gewagt - ganz im Gegensatz zu unseren sonstigen Gepflogenheiten - diese riesige in abgegrenzten Bahnen eingepferchte Menschenmenge für unsere Leser bildlich festzuhalten. Fotografieren war verboten, jegliches Benutzen von Mobiltelefonen im gesamten Einreisebereich war untersagt. Schade, das wäre das Foto des Tages geworden.

So aber kämpften wir uns durch, versuchten die Stimmung hochzuhalten auch wenn die Beine langsam schwer und der Durst immer unerträglicher wurde. Sylvia, unsere örtliche Stadtführerin, die uns im Eingangsbereich abholen wollte, mußte auch Geduld bewahren aber gegen 16:30 Uhr hatten wir alle unsere Stempel im Pass und unsere Koffer in der Hand. Als alles verstaut war, überreichte Sylvia jedem einen Apfel als Willkommensgruß, denn New York wird ja bekanntlich auch "Big Apple" genannt. 

Wie man sieht, kann eine Kuga Reisegruppe nichts erschüttern. Der Bus war zwar etwas zu klein geraten, das  Gepäck stapelte sich bis unter die Decke, so daß die hinten sitzenden beim Bremsen ihre Arme nach oben reißen mußten, um die Koffer daran zu hindern, ihnen ins Genick zu rutschen und da wir einen Sitz zu wenig hatten, verbrachte Kathrin die knapp 90 Minuten Fahrzeit zum Hotel halb im Stehen und halb auf einem Knie von Hans-Hermann. Ja, hatten wir nicht gesagt, wir suchen das Abenteuer?

 Wir fuhren zunächst durch den Stadtteil Queens und konnten feststellen, daß New York nicht nur aus Hochhäusern besteht.

Dann aber näherten wir uns Manhattan und hatten von einer Brücke aus diesen skurrilen Blick über einen riesigen Friedhof auf die Skyline.

Um kurz vor 18 Uhr konnten wir die Hotelzimmer endlich beziehen und wer nun denkt, das sei das Ende des ersten Tages gewesen, der irrt. "Gefühlt" war es nun schon Mitternacht aber die Sonne schien und unser Begrüßungsessen wartete auf uns in Little Italy. Nach kurzer Atempause, in die gerade so eine heiße Dusche paßte, machten wir uns auf den Fußweg zum Restaurant "La Mela" - wie passend, ist es doch Italienisch für "der Apfel".

Der kleine Spaziergang führte uns durch China Town und schließlich hinein nach Little Italy. Eine erste Kontaktaufnahme mit dieser vielfältigen Stadt. Und für uns eine erste Kontaktaufnahme der Reiseteilnehmer untereinander. Wir verbrachten gemeinsam einen netten Abend und sind uns jetzt schon sicher, daß die Mischung stimmt: Sieben unterschiedliche Paare, alle mit großer Reiseerfahrung und alle offen für neue Bekanntschaften und hungrig auf neue Erlebnisse.

Wir werden bestimmt viel Spaß miteinander haben!


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