Freitag, 29. Mai 2015
 

 

 

Wir sind

gerade

in

 

Miami

(Hollywood)

 

Florida

 

31. Tag / 16. Fahrtag: Fort Pierce - Miami 218 Kilometer

Wo die Reichen und Schönen wohnen

Der heutige Fahrtag stand ganz im Zeichen des Luxus. Wir gelangten über eine Brücke auf Jupiter Island, eine Landzunge, die Floridas Ostküste vorgelagert ist. Die Vegetation gleicht einem tropischen Regenwald. Wir sind mit unseren Wohnmobilen sicherlich aufgefallen, denn außer uns waren auf der schmalen Straße über die Promi-Insel hauptsächlich Golfkarren unterwegs.

Jupiter Island zieht sich über 15 Kilometer bei nur einem knappen Kilometer Breite. Die Bevölkerungsdichte ist nicht sehr hoch, denn die Grundstücke sind riesig, was eigentlich noch zu klein beschrieben ist. Die kanadische Sängerin Celin Dion besitzt hier das größte Anwesen, das sie sich für 70 Millionen Dollar auf einem Grundstück von 24.000 Quadratmetern gebaut hat. Da braucht man mehr als einen Gärtner! Verständlicherweise liegen diese Paläste nicht direkt an der Straße, so daß wir uns an der üppigen Vegetation erfreuen mußten und dem Blick auf endlos lange Zufahrten, die im dichten Grün verschwanden.

An der Spitze der Landzunge wollten wir die "Blowing Rocks" besuchen. Durch unerklärliche Umstände ist hier Muschel-und Korallenkalk-Gestein an die Oberfläche gelangt. Bei Flut drückt das Wasser mit Macht durch das poröse Material und erzeugt spektakuläre Fontänen. So weit die Theorie! Die Praxis sah so aus, daß heute bereits um 5:52 Uhr Hochwasser war und wir am späteren Vormittag leider bei Ebbe einen Blick auf den Atlantik warfen.

Dieser empfing uns mit düsteren Wolken und einer Wasserkante ohne "blasende Steine". Schade aber auch!

Wir folgten weiterhin unserem Navi und wunderten uns nicht schlecht, als es uns in Palm Beach abermals durchs Villenviertel schickte. Ja, welcher Promi wohnt wohl hier? Keine Ahnung! Wir sahen hohen Hecken und fleißige Gärtner. 

Aber dann bogen wir ab in den Ocean Boulevard und hatten schönsten Wasserblick. Da überall Verkehrsschilder zu langsamer Fahrweise mahnten, kreuzten wir einfach gemütlich dahin und hatten Freude an der ausgesprochen noblen Wohngegend.

Wenn wir doch einmal einen Blick auf die feudalen Anwesen erhaschten, konnte man erkennen, daß zum Fuhrpark in Florida auch ein flottes Boot gehört - natürlich, was sonst!

Großartig orientieren mußten wir uns nicht, denn unser Weg führte über weite Strecken immer schnurgeradeaus die Küste hinunter. So gelangten wir von North Palm Beach und West Palm Beach über South Palm Beach nach Boca Raton.

Hier waren links und rechts der Straße hauptsächlich Golfclubs, Yachthafen und Luxus-Resorts. Es muß in Florida ganz schön viele Leute mit ganz schön viel Geld geben. Wir konnten neidlos an all dem Luxus vorbei "cruisen", wie die Amerikaner es nennen, wenn man nicht möglichst schnell von A nach B kommen will, sondern hauptsächlich mit dem Auto fährt, um sich die Gegend zu begucken.

Und dann waren wir irgendwann raus aus der Traumwelt. Die nackte Realität hatte uns wieder. Wir bewegten uns mit Hunderttausenden von anderen Verkehrsteilnehmer auf den Highways von Miami. Wie gut, daß unsere Navis brav arbeiteten und uns sicher ans Ziel brachten.

In der Umgebung der zweitgrößten Stadt Floridas wohnen 5,5 Millionen Menschen. Und die meisten von ihnen haben wesentlich kleinere Wohnungen als die, die wir bei der Herfahrt bestaunt haben. Und die allerkleinsten "Behausungen" haben wir Wohnmobil-Fahrer. Trotzdem hat man das Gefühl, daß alle in unserer Gruppe glücklich und zufrieden sind. Obwohl der Campingplatz in Hollywood - so heißt die Vorstadt von Miami, in der wir heute übernachten - nicht unbedingt in der ruhigsten Gegend liegt, wurde wieder gegrillt und draußen beieinander gesessen. Wir sind schon seit Tagen in mosquitofreiem Gebiet, abends ist die Luft so herrlich lau und warm, daß man gar nicht zu Bett gehen möchte und überhaupt leben wir nun schon seit  fast vier Wochen im scheinbar endlosen Sommer - Flip Flops und kurze Hosen, ein kühles Bier und etwas Grillfleisch, was braucht der Mensch mehr?

Morgen wollen wir Miami besichtigen. Schauen wir mal, ob es so ist, wie man es aus dem Fernsehen kennt.

Miami Vice läßt grüßen!


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