Donnerstag, 29.09.11

 

Im Schatten des Mammuts

Immer wenn etwas außergewöhnlich groß ist, umschreibt man es gern mit dem Beinamen „Mammut". So wird eine unmenschlich große Aufgabe wahlweise als Herkules- oder Mammut-Aufgabe bezeichnet.

Wir könnten das Hoch Sepideh, das derzeit ganz Deutschland mit Sonne überschwemmt, also getrost ein Mammut-Hoch nennen.

Um die Wettergötter gnädig zu stimmen und noch mehr Sonnentage zu erbitten, haben wir uns auf eine Wanderung begeben zum Heidelberger Arboretum. Dort wachsen einige mächtige Exemplare der Sequoias, mit bürgerlichem Namen „Mammutbaum". Man sagt, diese Bäume seien die größten Lebewesen der Erde. Zumindest die Prachtexemplare in Nordamerika.

Wir fühlten uns auch in den Bann gezogen von so einem Baumriesen, dessen Größe man im Foto gar nicht darstellen kann. Wenn wir noch ein paar Leute im Wald getroffen hätten, hätten wir zu Demonstrationszwecken eine Menschenkette um den Baum bilden können. So haben wir als Größenvergleich immerhin einen Schuh auf den Stamm gestellt.

Immer wieder zeigt sich, wie klein der Mensch doch ist.

Und doch schaffen es die paar hundert Gramm menschliches Gehirn, mitten im Wald unter einem verlassenen Baumstamm eine Plastikdose zu orten, die ein anderer Mensch vor Jahren dort versteckt hat. Der Mensch ist in der Lage, mit mehr oder weniger kniffligen Rätseln jemand anders so durch die Landschaft zu führen, daß er am Ende der Suche genau an der Letterbox ankommt, um sich dort den Beweis-Stempel abzuholen.
Wir haben nämlich heute unserer Sammlung einen weiteren Stempel hinzufügen können und gleichzeitig den Odenwald um Heidelberg herum erwandert. Die Herbstfärbung setzt ganz langsam ein und die Waldwege sind voller aufgeplatzter Kastanienigel.

Hoch Sepideh, Du kannst gern noch etwas länger verweilen!


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