Montag, 30. September  2019
Wir sind gerade am Eighty Mile Beach

Life is better in flipflops

Das Meer in diesen Breitengraden ist ein tropischer Ozean. Warm, türkisgrün und traumhaft schön. Um dorthin zu gelangen, lagen 246 Kilometer einsame Straße vor uns, die zuletzt den Eindruck erweckte, als führe sie ins Nirgendwo. Aber der Reihe nach. 

Wir verließen unseren Übernachtungsort Port Hedland an einem Morgen, der bereits früh tropische Temperaturen hervor brachte. Es ist der größte Schüttguthafen der Welt, in dem auch Salz in riesigen Anlagen dem Meerwasser abgerungen wird.

Nach einer ereignislosen Fahrt wies uns unser Navi plötzlich an, von der schnurgeraden Straße nach links abzubiegen.

Normalerweise würden wir auf so eine abenteuerliche Erdstraße nicht unbedingt einschwenken aber in dem Fall hatte Hans-Hermann beim Meeting am Vorabend grünes Licht dafür gegeben.

Wir rollten ins staubige rote Outback und fragten uns, was uns in dieser Wildnis wohl erwarten würde.

Und plötzlich endete dieser Weg einfach mal so am Indischen Ozean.

Hatte da jemand von Staub gesprochen? Hier, am Eighty Mile Beach, dem mit insgesamt 220 Kilometern längsten Strand Australiens, konnte man sich diesen Staub ruckzuck von den Wellen abwaschen lassen.

 

Auf endlos weiten Strandspaziergängen schlug das Herz der Muschelsucher höher.

Bloß die Schwimmer wurden gewarnt. Was in offenen tropischen Ozeanen alles unter der Wasseroberfläche zu finden ist, weiß kein Mensch so genau. Georg grübelt, ob er es wirklich mit den Haien aufnehmen soll oder lieber im Flachen bleibt.

Am frühen Abend hatten wir uns alle vorgenommen, den Sonnenuntergang über dem Watt zu erleben. Der Tidenhub beträgt ganze neun Meter und wo mittags die Brandung brandete bildete sich nun eine spiegelglatte Spiegelfläche. Von einer Aussichtsplattform in den Dünen konnte man das Naturschauspiel besonders gut beobachten.

Sonnenuntergänge haben bekanntermaßen ihre eigene Dynamik. Sie sind pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk und wenn die Sonne erst einmal angefangen hat, zu versinken, dann geht‘s rasant dem Ende des Spektakels entgegen. Wenn Reiseleiter auch nur einen Hauch zu lange an den Flügeln ihrer Drohne herum schrauben, dann kann es passieren, daß die Tourteilnehmer mitleidvoll rufen: Zu spät! Zu spät!!

Und wenn man‘s gar nicht fassen kann, daß diese eine kleine winzige Minute schon den Unterschied ausgemacht hat, daß alle anderen ihre Fotos im Kasten haben und man in diesem Schockzustand dann auch noch von Angelika gezeigt bekommt, was man hätte sehen können.......dann haben die anderen gewaltig was zu lachen. Ja, wie immer im Leben gilt: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Da wir aber umgeben sind von lauter liebenswerten Gruppenmitgliedern, boten alle sofort an, ein Sunset-Foto für den Tagesbericht beizusteuern. Es waren viele gute dabei. Die Wahl fiel schwer. Wir danken allen und besonders Jürgen und Claudia für die stimmungsvollen Bilder.


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