Donnerstag, 30. November  2017
Wir sind gerade in Melbourne

56. Tag / Fahrtag 39: Apollo Bay - Melbourne 306 Kilometer

 

Die Zeit eilt, aber leider weiß keiner, wohin. 

(Erwin Puchinger)        

 

Wo sind die Wochen geblieben? Wo die letzten 55 Tage? Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Auch der heutige Tag hatte wieder so viel zu bieten, daß er schneller vergangen war als man Schritt halten konnte. 

 

Am Morgen machten wir uns auf den Weg in Richtung Osten, auf den zweiten Teil der Great Ocean Road. Nicht jeder fuhr gleich nach dem Frühstück los, denn wir hatten schließlich den Sandstrand direkt vor der Haustür und die Schwimm-Fans unter uns konnten den Tag mit einem erfrischenden Bad begrüßen.

 

Irgendwann ging es dann für alle los und jeder kam in den Genuß von spektakulären Ausblicken auf den Ozean.

 

 

Unsere Wohnmobile bekamen endlich einmal so richtig Auslauf und konnten sich in stetem Auf und Ab auf der kurvigen Küstenstraße austoben.

 

 

Hinter jeder dieser Kurven sah es wieder anders aus und mal war die Straße in den Fels geschlagen, mal rollten wir flach am Ufer entlang.

 

 

 

Und da alles Schöne auf Erden endlich ist, durchfuhren wir irgendwann den großen Bogen, der über die Straße gespannt ist und den Endpunkt der Great Ocean Road symbolisiert.

 

 

Die Zeit eilt, aber leider weiß keiner, wohin. 

Kurz hinter diesem großen Bogen steht im kleinen Ort Aireys Inlet seit 1891 Split Point Lighthouse, ein Leuchtturm, der bestimmt viel zu erzählen hätte aus seinem 126 jährigen Leben. Wo ist die Zeit geblieben?

 

 

Karl & Sylvia kletterten die 136 Stufen bis hinauf auf den Balkon und wurden mit einer

fantastischen Aussicht belohnt.

 

 

Viele Tourteilnehmer nahmen sich die Zeit, um im Hafenstädtchen Geelong einen Bummel an der Waterfront zu machen. Hier herrschte ein gewaltiger Rummel mit Oldtimer-Parade und buntem Treiben. Der Hingucker war allerdings ein schwimmender Weihnachtsbaum.

 

 

Auch sonst haben wir in den letzten Tagen schon eine Menge Weihnachts-Deko gesehen. Für uns immer wieder ein unüberbrückbarer Kontrast zu den üppig blühenden Rosen.

 

 

Siggi & Gerlinde gönnten sich heute in einer Chocolaterie ein Stück Schokoladen-Torte und wurden bei 35 Grad im Schatten aus dem Radio mit "Stille Nacht, heilige Nacht" berieselt. Wo ist das Jahr 2017 geblieben? Die Welt eilt in Richtung Heiligabend und wir haben auf diesem riesigen Kontinent fast jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren.

 

Ganz und gar vergessen, in welchem Jahrhundert wir uns befinden, konnten Helga, Gerhard und einige andere aus der Gruppe, die die Goldgräbersiedlung Sovereign Hill besuchten.

Hier eilt die Zeit nicht, hier steht sie still. Auf 10 Hektar Land wird der Alltag von 1850 nachempfunden.

 

 

 

In historischen Gebäuden trifft man auf Menschen in Original-Kleidung, die allerlei Handwerksberufen nachgehen.

 

 

Anstatt benzinbetriebene Fahrzeuge trifft man Postkutschen in den staubigen Straßen.

 

 

Egal wie lange unsere Reisegefährten auch in der Vergangenheit abgetaucht waren, irgendwann gehorchten sie doch dem Navi, das sie sicher durch die zweitgrößte Stadt Australiens führte. Mit fast 5 Millionen Einwohnern bietet sie einen krassen Kontrast zu den kleinen Outback Siedlungen, die nur aus einer Tankstelle mit Übernachtungsplatz bestehen.

 

 

Wir Reiseleiter waren erleichtert, als alle auf dem Campingplatz eingetrudelt waren. Zwei ganze Tage dürfen unsere Räder nun still stehen. Zeit genug, um eine Stadtbesichtigung und eine Weinrundfahrt durchs Yarra Valley zu unternehmen.

 

 "Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt."     (Ernst Ferstl)


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