Sonntag, 30. Dezember 2012

Schwarz-Rot-Goldene Begeisterung

Nachdem wir gestern ausgiebig Schanzenluft geschnuppert hatten, wollten wir heute aus Verbundenheit zu Oberstdorf den Hauptlauf des Auftaktspringens der Vierschanzentournee "warm und trocken" im Fernsehen schauen.
Wir müssen zugeben, daß wir vom Skispringen keine Ahnung haben und die Tournee deshalb normalerweise nicht verfolgen. Aber wenn man den Stadionsprecher vom Wohnmobil aus hört, dann läßt man sich doch irgendwie auch von dieser Sportart anstecken.

Da wir im Grunde unseres Herzens aber Freiluft-Menschen sind und Fernsehen am Nachmittag nicht in unseren Tagesablauf paßt, pilgerten wir zunächst einmal - um frische Luft zu schnappen - in die generelle Richtung der Erdinger Arena. Wie bei den meisten Pilgerfahrten, waren wir nicht allein auf weiter Flur, sondern fanden uns plötzlich in einen riesigen Schwarm Menschen hineingezogen. Alle hatten nur ein Ziel: Die Schattenbergschanze !

 

Von da ab entwickelte der Tag wieder einmal eine gewisse Eigendynamik. Ohne es wirklich zu wollen gelangten wir zum Presse-Eingang und schwups standen wir mit Teleobjektiv und Filmkamera mitten im Stadion.

Und schwups segelten ein paar Fallschirmspringer vom Himmel . . .

. . . und schups begann auch schon die feierliche Eröffnungsfeier. Gestern war Vorspiel mit Training und Qualifikation, heute war Wettkampf mit allem, was so dazugehört. Und eine stimmungsvolle Eröffnung gehört immer dazu!

Ganz oben am Aufsprunghügel sammelten sich die Oberstdorfer Kinder, um sich einzeln mit den Nationalflaggen der teilnehmenden Länder in die Tiefe zu stürzen.

 

Nachdem ein Tuch mit den Symbolen der FIS und aller vier Austragungsorte ausgerollt worden war, hatten die Kinder ihren Job erfüllt. Nun sollten die Springer zeigen, was sie können.

Wie gesagt, wir kennen uns weder im Reglement noch unter den Sportlern aus aber die Stimmung im Hexenkessel der Fans war gigantisch. Ein Fahnenmeer begrüßte jeden der deutschen Athleten und ein aus 25.000 Kehlen gebrülltes "ziiiiiieh!" trug unsere Jungs nach unten.

 

Da wird man automatisch zum Skisprung-Fan und fiebert mit. Als dann auch noch "unser" Severin Freund aufs Podium kam bzw. wie es hier so schön heißt "einen Stockerlplatz" ergatterte, da war der Tag vollkommen - auch und gerade weil Hände und Füße inzwischen Außentemperatur angenommen hatten.

Wir hatten ganz und gar vergessen, daß in der warmen Bude ein Fernseher steht, wo wir mit hochgelegten Beinen beim Schauen zwischendurch noch hätten Kaffee und Kuchen verschmausen können. Aber wäre Severin wirklich so weit gesprungen, wenn WIR ihn nicht angefeuert hätten?!?

Nach der Siegerehrung wurde es feierlich. Die Flutlichter gingen nach und nach aus, der Tenor Erkan Aki schmetterte mitten in der Arena noch einmal seine Hymne an die Skihelden und ein gewaltiges Feuerwerk tauchte die Schanzen in immer neue Farben.

 

Und mit diesen stimmungsvollen Bildern verabschieden wir uns von der Vierschanzentournee und geben zurück ins Funkhaus.

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