Samstag, 31. Dezember 2022



Reisen sollte nur ein Mensch, der sich ständig überraschen lassen will


Wir sind nun schon fast zehn Wochen unterwegs und haben so viel Schönes, so viel Neues von der Welt gesehen, daß es jeden Versuch einer Aufzählung sprengt.

Nach fast drei Jahren Corona-Wahnsinn, einem Jahr Ukrainekrieg-Irrsinn und monatelangem Inflations-Chaos gespickt mit Ethik-Diskussionen über die WM in Katar und Berichten über Menschen, die ihre Hände an den verrücktesten Stellen festkleben, hatten wir unsere Koffer gepackt und sind aufgebrochen, um den Ernst des Lebens loszuwerden.


Manchmal tut es gut, zu reisen und die Schönheit der Welt zu genießen, um dann weiterzuziehen neuen Überraschungen und Erfahrungen entgegen, die uns für immer prägen werden.

„Travelling is like flirting with the world. It‘s like saying: You are beautiful and I love you, but I have to go.“


Besonders Thailand eignet sich dazu, die Seele baumeln zu lassen. „Sanuk Sanuk“ sagt man hier und meint damit eine ganze Menge, was zusammengefaßt bedeutet: „Genieße das Leben!“


Am letzten Tag des Jahres lief unsere lieb gewonnene Mein Schiff 5 keinen Hafen an, sondern ließ sich ein paar Seemeilen vor Koh Samui treiben, um ihre Passagiere mit Tenderbooten an Land zu bringen.



Das Ankern ist verboten in diesen Gewässern aber ein ausgeklügeltes GPS-System hielt das riesige Schiff vor der zweitgrößten Insel Thailands in Position. Das tropische 25 km lange und 21 km breite Eiland mit seinen palmengesäumten Stränden und dichtem Bergregenwald liegt in türkisblauem Wasser im Golf von Thailand. Erst in den 70er Jahren von Aussteigern entdeckt, ist Koh Samui inzwischen ein Touristen-Hotspot.



Allerdings hat auch auf diesem Inselparadies Corona hart zugeschlagen und so wird jeder Tourist mit Erfrischungen und rituellen Tänzen individuell begrüßt. Die meisten Reedereien hatten in diesem Winter ihre Asien-Kreuzfahrten im dritten Jahr hintereinander abgesagt. Umso mehr freute man sich über den Anlauf der Mein Schiff 5.



Zu sehen gibt es genug. Besonders die in tropischer Natur gelegenen reich geschmückten Tempel bieten einen würdigen Abschluß dieser Traumreise. Im Wat Khunaram ist allerdings nicht nur die äußere Fassade sehenswert.



Berühmtheit hat dieser Tempel erlangt durch die in einer Vitrine sitzende Mumie des 1973 im Alter von 79 Jahren bei einer Meditation verstorbenen Mönches Loung Pordaeng. Angeblich soll er seinen Todeszeitpunkt exakt vorausgesagt haben und sich sicher gewesen sein, daß er nicht verwest, sondern mumifiziert. So sagt man…..



Lebensbejahender und dadurch mehr zur thailändischen Mentalität passender ist der vergoldete Big Buddha im farbenfrohen Tempel Wat Phra Yai. Er mißt ganze zwölf Meter und ist das Wahrzeichen der Insel. Von der Plattform aus, auf der er thront, hat man einen weiten Blick über die Insel von Norden aus bis zum Meer.



Der wohl beeindruckendste Tempel - vielleicht sogar der ganzen Reise - ist der Wat Plai Laem oder Nuan Naram. Eine exotische Pilgerstätte mit einer Mixtur aus Thai- und chinesischen Elementen.



Die gesamte Anlage ist umgeben von einem Teich, so daß es wirkt, als schwimme der Tempel auf rosa Lotusblüten.



Besonders Respekt einflößend ist die 18-armige Statue der Göttin Guanyin.




Der gutmütig wirkende Budai Buddha mit seinen riesigen Ohrläppchen soll Wohlstand und Freude schenken.



Für uns paßte seine pummelige Statur perfekt zu Silvester, das heute natürlich groß gefeiert wurde auf dem Schiff. Nach festlichem Abendessen und ausgelassener Poolparty, bei der zusammen mit dem Kapitän und den leitenden Offizieren auf der Bühne die letzten Sekunden des alten Jahres herunter gezählt wurden, fragte der Kreuzfahrtdirektor in die Runde, ob jemand sich wohl vorgenommen hätte, in 2023 abzunehmen. Ein paar Hände gingen hoch in der schunkelnden, tanzenden Menge der Feierlustigen. Seine Antwort war: 


„Ganz schlechte Idee auf einem Kreuzfahrtschiff - das Mitternachtsbuffet ist hiermit eröffnet!“



Von Theodor Fontane stammt der Ausspruch: „Wenn man die Wahl hat zwischen Austern und Champagner, so pflegt man sich in der Regel für beides zu entscheiden.“ Und genauso war es dann auch……


Auf ein neues Lieblingsjahr mit vielen Lieblingsmenschen und mit jeder Menge Lieblingsmomente! 


Prost auf 2023!


Für uns bleiben nur noch wenige Tage, dann geht diese Traumreise zu Ende. Wir werden jetzt noch etwas „Badeurlaub“ am Pool machen, bevor wir am 4. Januar von Singapur aus die lange Heimreise antreten. 


Danke fürs virtuelle Mitreisen!





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