Dienstag, 31.05.2011

 

Rien ne va plus

Nach unserer ausgiebigen Wald-Wanderung von gestern sollte heute ein wenig Kultur auf dem Programm stehen. Der Wettermann hatte für den Tagesverlauf eine Regenwahrscheinlichkeit von 60% prognostiziert. Da bot sich ein Stadtbummel im nahen Baden-Baden an. Mit der Kurkarte fuhren wir zusammen mit unseren Freunden Heinz und Regina kostenlos im Bus in die sehenswerte Stadt. Das Friedrichsbad galt bei seiner Eröffnung im Jahre 1877 als die modernste Therme Europas und bietet noch heute Badebetrieb für Nostalgiker. Leider hatten wir keine Handtücher dabei!

Da wir aber so viel zu gucken hatten, wäre zum Saunieren sowieso zu wenig Zeit geblieben. Baden-Baden ist nämlich voll von beeindruckender Architektur und man glaubt gern, daß Menschen mit dem nötigen Kleingeld hier bevorzugt absteigen und sich bedienen lassen.

 

Apropos Kleingeld:

Besonders berühmt an Baden-Baden ist natürlich das Casino.

Unsere Männer hatten den Weg dorthin schnell ausgekundschaftet und wären fast bereit gewesen um Haus und Hof (bzw. Haus und Womo) zu spielen wenn da nicht ein kleines Hindernis namens Kleiderordnung gewesen wäre. So mußten sie mit leeren Taschen die Roulette-Hallen wieder verlassen.

Schade aber auch!

Dafür gab es gleich nebenan einen kräftigen Schluck Mineralheilwasser in der historischen Trinkhalle. Dieses imposante Gebäude wurde um 1840 erbaut mit einer 90m langen Wandelhalle. Das kostbare Wässerchen ist zwar lauwarm und schmeckt nicht gerade wie ein Frischgezapftes aber es soll wundersam gegen alles helfen, was einen Menschen in den besten Jahren so zwicken und zwacken kann. Gut, daß uns gerade kein Wehwehchen zu schaffen macht.

Wie alt wir alle einmal werden (egal ob mit oder ohne Heilwasser), steht in den Sternen. Fest steht nur, daß die Mammutbäume im Kurpark uns immer ein paar Jahrhunderte voraus sein werden. Hier in Baden-Baden steht nämlich neben mehr als zehn Artgenossen auch der zweitgrößte Riesenmammutbaum Deutschlands. In einem Meter Höhe hat er einen Stammumfang von mehr als 8 m und sein Wipfel ragt über 45 m in die Höhe. Gepflanzt wurde er schon 1870!!! Wir hätten es nicht einmal zu viert geschafft, seinen Stamm zu umfassen - abgesehen davon, daß uns dann ein Fotograf gefehlt hätte.

Am frühen Nachmittag setzte tatsächlich der angekündigte Regen ein, so daß wir den Rest des Tages endlich wieder einmal gemütlich im Wohnmobil verbrachten. Bei zu viel Sonnenschein wird die Liste der unbeantworteten mails nämlich immer zu lang. So hat jede Wetterlage ihre schönen Seiten. Und da Herr Kachelmann heute wieder in die Freiheit entlassen wurde, werden wir wohl demnächst auch von ihm exakte Vorhersagen bekommen, damit wir unsere Tage dem Wetter entsprechend planen können.

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