Freitag, 31. Mai  2019


Wir sind gerade in Homer

Where the land ends and the sea begins

Das Ende der Welt war unser Tagesziel. So zumindest müssen es die alten Seefahrer empfunden haben, wenn sie früher in der Nähe des kleinen Fischerdorfes Homer angelandet sind. Das Wetter war heute eine Wundertüte - ein bißchen von allem.
 
Auf dem Weg zur Kenai Halbinsel fuhren wir wie geplant am Ufer des Cook Inlets entlang - eigentlich eine wunderschöne Strecke hinaus aus der großen Stadt Anchorage. Leider kamen die vom Wetterdienst versprochenen Sonnenstunden heute mit großer Verspätung, so daß das Foto genauso grau aussieht wie die Realität.
 
 

Der Cook Fjord ist durchschnittlich 30 km breit und gehört zum Golf von Alaska. Nur durch einen schmalen Isthmus ist die Kenai Halbinsel mit dem Festland verbunden. 

Die abwechslungsreiche Landschaft besteht aus Bergen, Gletschern, Seen, Flüssen und Stränden. Besonders viele Elche wurden von unseren Tour-Teilnehmern heute gesichtet. Bären machen sich derzeit rar. Vielleicht hätten wir lieber eine Elch-Statistik führen sollen, um am Ende der Alaska-Runde einen König auszurufen!

 
Kenai wurde ursprünglich vom Indianerstamm der Athabasken besiedelt, bevor russische Pelzhändler sich niederließen. Aus dieser Zeit stammt auch die hölzerne russische Kirche mit Zwiebelturm in dem kleinen Ort Ninilchik. Seit fast 120 Jahren steht sie hoch oben über der Bucht.
 
 
Und dann war er erreicht - der westlichste Punkt Alaskas, den man auf einer Straße erreichen kann. Um genau zu sein der westlichste über eine Straße erreichbare Punkt ganz Nordamerikas. WOW! Wieder einmal ein Superlativ.
 
 
Natürlich besuchten wir auch den dazugehörigen Strand. Er ist bekannt für die vielen Seevögel, die sich dort beobachten lassen. Zwei Weißkopfseeadler - Wappentier der Vereinigten Staaten von Amerika - umkreisten uns und ließen sich am Strand zum Fressen nieder.
 
 
 

Nur gut 20 Kilometer südlicher erreichen wir Homer. In Homer ist quasi die Welt zu Ende, zumindest auf dem Landweg. Die Straße hört einfach auf. Eine gigantische Sackgasse. 

Der Ort ist bei Sportfischern bekannt für die riesigen Heilbutte, die hier gefangen werden.

 
Wir fahren so lange, bis es nicht mehr weiter geht. Bis ganz hinaus auf die 7 Kilometer 
lange Landzunge - genannt Homer Spit.
 
 
Der kleine Ort war ursprünglich als Kohlensiedlung entstanden. 1896 hatte Homer Pennock Unterkünfte für 50 Kohlenarbeiter erbaut und bleibt bis heute der Stadt durch seinen Vornamen verbunden. Heute fließt auch eine Menge „Kohle“ aber in Form von Dollarnoten, denn die Touristen haben den Ort erobert. Viele kleine urige Läden und Fischlokale laden dazu ein, ein wenig Geld auszugeben.
 
 
Besonders viele Dollarscheine findet man im Salty Dawy Saloon. Diese legendäre Bar stammt schon aus der Anfangszeit von Homer. Die Schätzungen sprechen von 20.000 Dollarnoten, die beschriftet an allen Wänden hängen. Ist ja wohl Ehrensache, daß wir auch einen Schein dazu geheftet haben.
 

200 Meter hinter unserem Campingplatz ist die Straße zu Ende und wir haben Land‘s End erreicht. Das bedeutet umdrehen! Wir checken auf dem Campingplatz ein und verbringen einen schönen Abend am Meer. Morgen werden wir zurück fahren und uns auf die andere Seite der Halbinsel begeben.
 
 
Wie schon gesagt: Das Wetter war heute eine Wundertüte. Wie so oft, liegen die schönsten Stücke ganz unten. Wie gut, daß die Sonne hier im hohen Norden praktisch gar nicht untergeht. So hatten wir noch lange etwas von den angekündigten Sonnenstunden. Könnte fast ein Foto aus einem Werbeprospekt sein, oder? So schön stehen wir in der ersten Reihe mit unverbaubarem Wasserblick.
 



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