Montag, 31. Juli  2017
Wir sind gerade in Oberstdorf

 

Wandern im kleinen Grenzverkehr

 

Heute sollte es endlich in die Berge gehen. 11,2 Sonnenstunden und 28 Grad trockenes schönstes Sommerwetter wurden uns versprochen. Wir kauften uns wie schon lange geplant ein Bergbahnticket, mit dem man sämtliche Gondeln und Seilbahnen der Region Oberstdorf und im Kleinwalsertal uneingeschränkt nutzen kann und zusätzlich eine Nahverkehrskarte, die uns Bus und Zug fahren läßt, so oft wir wollen.

 

Am Busbahnhof Oberstdorf ging's dann auch gleich los und nach wenigen Minuten waren wir schon im österreichischen Kleinwalsertal. An der Kanzelwandbahn war zum Glück nichts los, so daß wir sofort eine der Gondeln besteigen konnten. An der Talstation der Oberstdorfer Nebelhornbahn gab es zur selben Zeit 60 Minuten Wartezeit - das wollten wir uns nun doch nicht antun.

 

 

Kaum waren wir auf der Bergstation in 1957 Metern Höhe angekommen, verdunkelte sich der Himmel. Das strahlende Blau, das wir eigentlich auf die Gipfelfotos bannen wollten, machte einem schmutzigen Grau Platz. Trotzdem eine beeindruckende Sicht hinüber zum Fellhorn.

 

 

Auf gut zu begehenden Wanderwegen wollten wir über den Bergkamm zurück nach Deutschland laufen. Ein Vorteil dieser Bergbahn-Verbund-Karte liegt darin, daß man auf einen Gipfel hinauf gondeln kann und vom anderen wieder hinunter.

 

 

Leider wurde das Wetter plötzlich ganz und gar anders als alle von uns konsultierten Wetter-Dienste es prognostiziert hatten. Es wurde kalt, windig um nicht zu sagen stürmisch und einige Regentropfen ließen uns daran zweifeln, daß wir das richtige Tagesprogramm gewählt hatten. Die glockenbehangenen Kühe am Wegesrand schien dieser Wetterumschwung nicht im geringsten zu stören.

 

 

Und recht hatten sie. Während wir dem Wetter trotzten und Richtung Fellhorn wanderten, zog dieses Miniunwetter weiter und die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich wieder durch die Wolken. Man sagt ja immer "Ein Hügel, der nicht möchte, daß man auf ihm herumtritt, darf keine eßbaren Pilze wachsen lassen."

Nun, den knapp 2000 m hohen Fellhorngipfel als Hügel zu bezeichnen, trifft es nicht ganz. Doch eßbare Pilze gab es üppig - meist in Kombination mit Semmelknödeln - im Gipfelrestaurant.

 

Nach einer kleinen Stärkung waren die Regenwolken wie weggeblasen. Aber man darf sich seiner Sache nicht zu sicher sein. Ein gesundes Mißtrauen in jegliche Wetterlage ist bestimmt nicht verkehrt. Daher beschlossen wir: Jetzt machen wir erst mal nichts und dann warten wir ab. Die Liegestühle auf der Aussichtsterrasse schienen für dieses Vorgehen wie geschaffen.

 

 

Nachdem wir uns zwei Stunden lang davon überzeugen konnten, daß wir uns in einer stabilen Sonnenlage befanden ohne Gefahr von aufziehendem Schlechtwetter, machten wir uns auf den Rückweg. Ja, die Bayern haben recht.

"Is scho' schee, wenn's schee is!"

 


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