"Seebad am Ende der Welt  - Boltenhagen"

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts zählt Boltenhagen in Mecklenburg-Vorpommern zu den Ostsee-Heilbädern. Das 2500 Einwohner zählende Städtchen liegt zwar vermeindlich zentral zwischen zwei Hansestädten (20 Km westlich von Wismar und 30 Km östlich von Lübeck) aber die Anfahrt über die kleinen unebenen Alleen mit zum Teil kopfsteingepflastertem Belag ist abenteuerlich.

Im Ort selbst gibt es im Wesentlichen eine zentrale Straße, die Ostseeallee. Hier liegen auch
-Krämers Wohnmobilhafen-  und das  -Regenbogencamp- , die wir beide ausprobiert haben.

Am ersten Märzwochenende ist zwar noch nicht viel los aber beide Stellplätze sind ganzjährig geöffnet. Auf dem Gelände des Regenbogencamps gibt es sogar eine kleine Wellness-Anlage mit vier Saunen, Dampfbad, Kneippgarten und großzügigem Ruheraum. Nach einem langen Lauf an der Steilküste, die einen herrlichen Panoramablick über die Mecklenburger Bucht erlaubt, gehen wir gleich im Bademantel vom Wohnmobil aus rüber zum Schwitzen und Entspannen.

Auch der 4 Km lange Sandstrand ist nicht weit entfernt. Über die Straße hinweg hinter hohen Tannen liegt die Promenade, an der es viele sehenswerte, villenartige Ferienhäuser zu bestaunen gibt. Hier weht noch die Geschichte der ehemaligen DDR. Leider sieht man neben hübsch restaurierten Schmuckstücken auch immer mal wieder Gebäude, die völlig zerfallen – und das in erster Lage!

Das Herzstück des Seebades sind allerdings der Kurpark und die kleinen, urigen Boutiquen und Restaurants in den aufgefrischten bunten Häusern, die zu einer  beliebten Bummelmeile geworden sind.

Wie in allen Seebädern ist die Seebrücke (290m lang) ein Anziehungspunkt. Von hier aus gibt es eine Schiffsverbindung nach Grömitz, Travemünde, Timmendorfer Strand und Wismar .

Seit Sommer 2008 hat das Seebad einen neuen Ortsteil: "Weiße Wiek". Auf dem Gelände des ehemaligen militärischen Versuchsflughafens Tarnewitz der Vor- und Kriegszeit und dem dabei liegenden ehemaligen Militärhafen ist der Yachthafen von Boltenhagen entstanden zusammen mit einer Ferienanlage aus zwei neu errichteten Hotels und Häusern mit Ferienappartements.

Wir waren bisher nur zweimal im Winter hier und zu der Jahreszeit ist der Ort ziemlich verlassen. Wenn man die Unmenge an Ferienwohnungen, Hotels und Pensionen sieht, ganz zu schweigen von der Kapazität des Regenbogencamps, dann muß hier im Sommer der Teufel los sein.

Es ist immer wieder erstaunlich, in welche Orte es einen verschlägt, wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Wer hätte gedacht, daß am Ende der Welt der Sand so fein und weiß ist...

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